Chronik Mold

Inhaltsverzeichnis


1.  Geleit 02 - 03
2.  Erinnerungen 04 - 07
3.  Geschichte 08 - 30
4.  Bürgermeister 31
5.  Ehrenbürger und Ehrenringträger 32
6.  Lehrer und Gemeindesekretäre 33
7.  Seelsorger und Kooperatoren in M. Dreieichen 34 - 35
8.  Maria Dreieichen - Lied 36
9.  Bildstöcke und Marterl 37 - 40
10.Institutionen und Vereine 41 - 46

1. Zum Geleit

Heute darf ich wieder einmal, liebe Gemeindebürger, mit einer neuen Einrichtung (dieser Gemeindeumschlagmappe) eine neue Errungenschaft (das Gemeinschaftshaus) vorstellen.

Vor drei Jahren haben wir den ersten Versuch einer Darstellung unserer Gemeinde mit der Herausgabe des Buches „Eine Waldviertler Gemeinde auf dem Weg ins Jahr 2000“ unternommen. Dieses Buch hat  überwiegend Anerkennung gefunden. Es wurde aber auch verschiedentlich die Meinung vertreten, dass die Berichte zu wenig ins Detail gehen.

Nun versuchen wir einen neuen Weg. Eine detaillierte Auflistung der historischen Begebenheiten der Katastralgemeinde Mold und Maria Dreieichen, da diese beiden Orte sehr viele Gemeinsamkeiten hatten und haben.

Als Klammer für unsere gemeinsame Gemeinde Rosenburg-Mold soll uns die neu geschaffene Flügelmappe dienen.

Vor zwei Jahren haben wir mit der völlig neu gebauten Brücke über den Kamp in Rosenburg, wobei wir auch den Brückenheiligen Nepomuk nicht vergessen haben, die Voraussetzungen für eine starke Belebung des Fremdenverkehrs in unserer Gemeinde geschaffen, die sich bereits in den hohen Besucherzahlen der durchgeführten Veranstaltungen ausgedrückt hat. (Bläserkonzert, tschechische Philharmonie, Klavierkonzerte und Heinz Holecek).

Nicht vergessen sollen die Falkner aus Rosenburg in Bayern werden, die die Burg Rosenburg zu ihrem großen Zweitdomizil gewählt haben. Da wir schon bei der Aufzählung der Aktivitäten auf der Rosenburg sind, dürfen wir auch die zwei Kunstausstellungen unserer heimischen Künstler in Verbindung mit ausländischen Künstlerkollegen nicht vergessen.

Nun noch ein kleiner Vorausblick:

Ab 1. Juli wird es 6 Opernabende unter Mitwirkung und Regie von Heinz Holecek geben. Ich darf Sie alle jetzt darauf aufmerksam machen und Sie bitten, eine dieser Veranstaltungen mit ihren Freunden und Bekannten zu besuchen. Diese Veranstaltung ist sensationell für das gesamte Waldviertel.

Wenn wir nun zum eigentlichen Anlass, der Eröffnung unseres Gemeinschaftshauses in Mold durch Herrn Landeshauptmann - Stellvertreter Dr. Erwin Pröll, zurückkommen, so sei es mir gestattet, dazu einiges festzuhalten:

Immer nur dann kann eine Gemeinschaft auf Dauer etwas erreichen, wenn sich viele zu einer gemeinsamen Idee zusammenfinden.

Da der Vorbesitzer dieses Hauses, Herr Franz Ehn, durch einen Autounfall tödlich verunglückte, wurde dieses Grundstück der Gemeinde zum Kauf angeboten. Wir nahmen zur selben Zeit an dem Programm der NÖ Landesregierung - DORFERNEUERUNG - teil und haben uns entschlossen, dieses Grundstück käuflich zu erwerben.

Wir wollen hier den aufrechten Versuch unternehmen, verlorengegangenes Nachbarschaftsgefühl und Zusammengehörigkeit, Dinge, die vielleicht durch die Schaffung größerer Gemeindeeinheiten verloren gingen, neu zu beleben.

Da man aber Gemeinsamkeiten nicht nur dadurch fördern kann, dass man an einem Vorhaben mithilft und dabei altersmäßig ja sowieso nur schon aktive Jahrgänge anspricht, sollte dieses Haus zur Unterkunft für Sie alle, liebe Gemeindebürger, werden

Zu ebener Erde hat sich die Gemeinde zwei Garagen und eine kleine Werkstätte eingerichtet.

Im ersten Stock wurde ein Kommunikationszentrum, durchaus auf unsere Gemeindegröße abgestimmt, errichtet. Im großen Saal besteht die Möglichkeit zur Ausübung von Gymnastik, Schachspielen, diverse Vorträge abzuhalten, in großen Gruppen zu musizieren und zur Abhaltung von öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates.

  • Eine „Wohnküche“ soll vor allem unseren Senioren für ihre Zusammenkünfte dienen. Es besteht hier die Möglichkeit zu Kartenpartien, Kaffee- oder Teekränzchen udgl..
  • Auch an gemeinsame Bastel-, Strick- oder Nähzusammenkünfte ist gedacht, ja sogar kleine Parties können abgehalten werden.
  • Weiters werden auch Möglichkeiten zum gemeinsamen Fernsehen (Video) und Musikhören eingerichtet. Vorträge jeder Art (auch Bürgerrunden) sind sehr erwünscht.
  • Weiters wird die Außenstelle des Gemeindeamtes hier ihr neues Zuhause finden, um ein noch besseres und bürgerfreundlicheres Service für die Ortsbevölkerung zu bieten.

Die bereits in Mold abgehaltenen Veranstaltungen, wie die Dichterlesung von Jochen Brockmann, Operettenabend, Eröffnung des Dorferneuerungsprogrammes, Sportplatz- und Kinderspielplatzeröffnung sollen nicht unerwähnt bleiben.

Ich hoffe, liebe Mitbürger, dass ich Ihnen mit dieser Aufzählung einiger Aktivitäten einen kurzen Überblick von der Arbeit in der Gemeinde geben konnte.

Nun darf ich mich bei allen Vereinen und Helfern, die dazu beigetragen haben und weiterhin beitragen werden, dass unser Dorf schöner wird, recht herzlich bedanken und hoffe, dass es auch in den nächsten Jahren möglich sein wird, wenn wir alle zusammenhelfen, die notwendigen Maßnahmen zu setzen. 

ÖR Ing. Heribert STROMMER
Bürgermeister

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2. Erinnerungen

(von ÖR Ing. Heribert STROMMER)

Als am 9. Mai 1945 die Befreier in unser Dorf einmarschierten, sollte sich sehr bald herausstellen, dass sie uns nicht nur vom 1000jährigen Reich, sondern auch noch von vielen, ohnehin bereits wenig vorhandenen Gütern befreiten.

In den letzten Kriegstagen hatte Mold noch Einquartierung des Volkssturmes, der noch mit viel Holz Panzersperren an den beiden Einfahrten des Ortes an der „Reichsstraße „ errichtete. Als dann der Volkssturm in den allerletzten Stunden vor dem Einmarsch der Russen Mold verließ, ließ er viel schweres Gepäck und Waffen zurück Waffen, die schon immer eine Anziehungskraft auf die Jugend ausübten und auch von ihr in den Häusern versteckt wurden. Bei den vielen Hausdurchsuchungen durch die russische Besatzung kamen diese Waffen wieder zum Vorschein und dieser illegale Waffenbesitz wurde von der Besatzung nicht immer positiv aufgefasst, gab es doch Kundmachungen, dass der Besitz von Waffen strengstens verboten sei. Gott sei Dank hatte so ein Abenteuer keinen tödlichen Ausgang für die Ortsbewohner von Mold, in deren Häuser Waffen gefunden wurden. Schwierigkeiten gab es allerdings für die Eltern dieser waffennärrischen Jugend genug. Leider gab es auch ein Todesopfer unter den Jugendlichen. Beim Abfeuern einer Panzerfaust hatte ein Bursche namens Josef Fradl, der mit seinen Eltern in Mold Nr. 21 gewohnt hatte, Verbrennungen aller Grade davongetragen. (Genannter wurde am 20. April 1933 in Witting, Kärnten geboren und starb am 30. August 1945 um 21 Uhr 30 im Horner Krankenhaus.)

Lange Zeit wurden Angehörige der ehemaligen deutschen Wehrmacht, die noch vor der oberösterreichischen Grenze von den Russen gefangengenommen bzw. die von den US Soldaten unverständlicherweise den Russen als Gefangene übergeben worden waren, durch unser Dorf getrieben, ja, man muss es so sagen. Die russischen Soldaten waren ebenfalls zu Fuß unterwegs und waren daher bestrebt, Pferde, die noch nicht schon zur deutschen Wehrmacht „eingerückt“ waren, aus den Häusern zu requirieren.

Soweit ich mich noch erinnern kann, wurde auch ein Molder hier durchgetrieben und er hatte nicht einmal die Möglichkeit, sich von seinen Angehörigen zu verabschieden (Franz Nachtnebel).

Nach Wochen der Hausdurchsuchungen hatte Mold dann allerdings bald etwas „Glück“. Es wurde eine Bäckereikompanie einquartiert, die für die Brotversorgung der russischen Besatzungsmacht im Bezirk Horn zuständig war. Zur selben Zeit wurde in Maria Dreieichen eine Strafkompanie, die ja zu jedem Heer gehört, untergebracht. (Alte Baracke hinter dem Hochbehälter)

Wenn nun weitere Hausdurchsuchungen stattfanden, mußte man nur schnell versuchen, den „kleinen Paris“ (ein weißrussischer Offizier) zu erreichen, der dann meist die russischen Soldaten verhaften ließ und sie der Bäckereikompanie zur Strafarbeit zuteilte. Die Inanspruchnahme dieses russischen Offiziers kostete allerdings sehr viele Lebensmittel.

Erstaunlicherweise konnte nach diesen Anfangsschwierigkeiten die Bevölkerung die gewohnte Arbeit sehr rasch wieder aufnehmen, allerdings mit erheblichen Komplikationen. Es gab für alles Bezugsscheine, so für Nägel, Stricke, Eimer usw. und für alle Lebensmittel.

Nach und nach wurden die Bezirks- und Gemeindeämter wieder geöffnet.

In Mold ging man schon 1947 an die Vorbereitung zu einer Grundzusammenlegung. Es mussten Gräben gebaut und Steine im gemeindeeigenen Steinbruch gebrochen werden. Hier waren zwei Molder an vorderster Stelle tätig, Leopold Kamaryt und Leonhard Compassi. Schon 1950 wurde die Übergabe als eine der ersten in Niederösterreich nach dem Krieg vorgenommen. Viele Wege mussten gebaut werden, wobei bemerkt werden muss, dass Maschinen nicht vorhanden waren. Es gab Arbeit für viele, da alles händisch bewerkstelligt werden musste.

1949 hatten die Steyr Werke schon einen Traktor gebaut, den Steyr 26. Diese Traktoren sollten bald das ganze Land beherrschen.

Durch den Wiederaufbau (Unrahilfe, Marshallplan) war bald eine Normalisierung des Lebens festzustellen.

Pfingsten 1946 fand in Maria Dreieichen die erste Glockenweihe in Niederösterreich nach dem Krieg statt, man begann also auch wieder, Feste zu feiern.

1947 kaufte die Gemeinde von Dr. Kaan ein großes Waldstück zur Nutzung, 1951 eröffnete die Landmaschinenschule Mold ihre Pforten.

Ein Versuch zur Gründung einer Brennereigenossenschaft seitens der Molder Bauernschaft scheiterte, da es zu wenig Kaufinteressenten gab. Es folgten dann die Straßenpflasterung durch den Mitterort und erste Hauseinlösungsverhandlungen zur Verbesserung bzw. Verbreiterung der Bundesstraße Nr. 4 (Zaiser, Proksch). Die Errichtung von Feuerlöschteichen wurde abgeschlossen.

Ein Versuch zur Errichtung einer gemeinsamen Volksschule und Kindergarten für Mold, Mörtersdorf und Zaingrub auf dem heutigen Pivonka-Gelände wurde unternommen, das Feuerwehrhaus wurde neu errichtet und ein Jugendheim geschaffen (Mold 17). Einmalig in Niederösterreich in einem Dorf war das sogenannte „Tröpferlbad“ in Mold auf Haus Nr. 17. Damals schrieb der „Kurier“: „ Mold   immer   vorn“

Gleichzeitig mit dieser Badeanlage wurde auch eine Wäscherei errichtet. Beides wurde später wegen zu geringer Auslastung gesperrt und dann in eine Tiefkühlgemeinschaftsanlage umgebaut.

In Maria Dreieichen wurde eine Großtombola veranstaltet, deren Reingewinn zur Errichtung einer Kriegergedächtniskapelle und Aufbahrungshalle verwendet wurde.

Es folgte die gesamte Renovierung der Pfarrkirche zu Maria Dreieichen und 1956 die Erhebung zur Basilika durch Papst Pius XII.

Die Einweihung der Kriegergedächtniskapelle erfolgte 1960.

Das Jahr 1966 brachte die erste freiwillige Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Gemeinden Mörtersdorf und Zaingrub mit  Mold .

1967/68 erfolgte die Wasserleitungsneuverlegung an der Bundesstraße 4 und Kanalisation mit der Errichtung der biologischen Kläranlage.

Im Jahre 1968/69 konnten 10 km Güterwege asphaltiert werden und es erfolgte eine weitere Einlösung von Häusern zum Ausbau der Bundesstraße 4 (Amon, Pumba) sowie Kellereinlösung (Schmöger und Nichtawitz, Mold 19) sowie von Grundstücken und Vorgärten (Hofbauer, Hirsch, Ehn, Dum, Rauscher). Die Bundesstraße führte zu dieser Zeit in einem großen Bogen am Hauerkreuz vorbei in das Ortsgebiet von Mold.

Es folgte nun die Erschließung östlich von Mold zum Industriegebiet (Pivonka, Knell). 1983 wurde der erste ständige Bauernmarkt in Niederösterreich errichtet.

Nicht zuletzt soll der Neubau des Sportplatzes in Mold und das Fahrverbot für LKW durch das Dorf erwähnt werden.

Die Abhaltung der  Ritterspiele im Jahr 1984 auf der Rosenburg war ein ungeahnter Erfolg, der viele Besucher in unsere Gemeinde brachte.

1985 wurde mit dem Bau der Tankstelle Knell begonnen.

Einen Beitrag zur Sicherheit in unserem Dorf stellen die errichteten Radarstationen dar (3 Radarkästen in Mold und 2 in Mörtersdorf). Auch auf die Erneuerung unserer „Bildstöcke und Marterl“ wurde nicht vergessen. 1987 erfolgte die Neugestaltung von 4 Statuen.

Die Eröffnung des Gemeinschaftshauses stellt einen weiteren Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit dar.

Für die Zukunft ist die Eröffnung eines Landeskindergartens geplant, der noch 1988 in Betrieb gehen wird.

Eine große Landesausstellung auf der Rosenburg wird im Jahre 1990 stattfinden.

Nähere Details zu meinen Erinnerungen, die Mold betreffen, also bis zum 1.1.1971, entnehmen Sie bitte dem historischen Teil.

Sowohl die Erinnerungen als auch die Auflistung der geschichtlichen Tatsachen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir haben zwar versucht, fast 1000 Jahre Geschichte unseres Dorfes aufzuarbeiten; die Aufzeichnungen, welche uns zur Verfügung standen, waren aber nicht immer zufriedenstellend.

Ich bitte deshalb alle, die noch Dinge oder Fakten zu wissen glauben, die für die Nachwelt erhalten bleiben sollten, uns mitzuteilen, damit es künftigen Generationen leichter fällt, eine Darstellung der Geschichte unseres Dorfes mit besseren Aufzeichnungen zu bewerkstelligen.

*  *  *  *  *  *  *  *

Es wird Ihnen vielleicht aufgefallen sein, dass ich immer von „wir“ geschrieben habe. Ich möchte mich gerne bei allen, die hier mitgeholfen haben, recht herzlich bedanken. Es sind dies: Herr Dechant Robert Bösner, die Herren Johann Himmer, Ing. Alfred Plank, Heinrich Pree, Peter Haumer, Josef Winkelhofer, Otto Himml, Johann Zögl, Ing. Herbert Pichler, Johann Romann und alle, die uns für Auskünfte zu Verfügung gestanden sind.

Ich möchte Sie, liebe Gemeindebürger, bitten, in den folgenden Jahren das  „w i r“  viel mehr in den Vordergrund zu stellen. Seitens der Gemeinde nehmen wir Kritik sehr ernst, bitten allerdings, daß man es nicht bei Kritik allein beläßt, sondern Änderungsvorschläge beibringt, damit wir gemeinsam zu einer besseren Meinungsfindung kommen.

Für ein gedeihliches Zusammenleben darf nicht die Kritik dominieren, sondern am Ende muss eine Lösung gefunden werden, die möglichst vielen Teilen der Bevölkerung gerecht wird.

Zum Schlussß möchte ich Sie alle um Ihre geschätzte Mitarbeit in allen Belangen ersuchen, denn gemeinsam können wir noch vieles schaffen und uns das Zusammenleben angenehm gestalten

 

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Dass Mold eine uralte Siedlung ist, beweisen die vielen interessanten Funde in der Umgebung, namentlich auf dem Molderberg in dem Hohlweg „Die Geigen“ genannt, gegen Maria Dreieichen zu.

An die   "antediluvianische"   Vorzeit (Urgestein) erinnern alte Funde.

Das Krahuletzmuseum in Eggenburg, das Höbarthmuseum in Horn und die urgeschichtliche Sammlung auf der Rosenburg zeigen viele fossile Funde dieses Gebietes.

Mold mit Maria Dreieichen gilt als obere Meeresmolasse der Horner Bucht und die für diese Gegend charakteristischen Nadelschnecken (Cerithium margaritaceum und plicatum), Brandhornschnecken (Murex), Austern und Balanen sind in großer Menge vertreten. Bemerkenswert erscheint die Erhaltung der ursprünglichen rosaroten Farbe bei einzelnen Fossilien, besonders bei Cerithien und Balanen. Weitere prähistorische Funde weisen auf eine sehr frühe Besiedelung dieses Gebietes hin:

Neolithische Flachbeile, Hammerbeile, Schlagstein, Mahlsteinplatten u.a. aus Herdgruben.

Erwähnenswert ist auch die Sage von der  Riesin  in Mold:

In grauer Vorzeit soll einst eine Riesin durch Mold gezogen sein. In ihrer Schürze hatte sie einen Felsblock. Das Schürzenband (Füatabandl riß ihr jedoch, der Block entrollte ihr und sie konnte ihn nicht mehr heben. Am Stein selbst sieht man noch die Abdrücke ihrer Finger. (Blätter des Vereins für Landeskunde NÖ)

Dieser Stein befindet sich zwischen dem neu errichteten Gemeinschaftshaus und der Florianistatue und wurde zum Naturdenkmal erklärt.

Der scheinbar einfache Name  Mold  ist doch sehr schwierig zu deuten:

althochdeutsch  molta, mittelhochdeutsch  molte  und  molt  bedeutet Staub, Erde, Erdboden.

Auch  molt,  molten, der bayrisch - österreichischen Nebenform zu  melde  (die Pflanze „Atriplex“), bei uns mundartlich  „Moidn“ oder Muidn“ genannt, reicht nicht.

Da der Ort Mold an einem zum Kamp gehenden Bach liegt, wird ein weiblicher Flußname  molta  wahrscheinlich, der zur Wurzel von  maln  (mahlen),  müln  (müllen),   malmen  gehören und die „sandige, stäubende oder zerreibende“ bedeutet haben wird.

Die nachweislich älteste Schreibweise des Ortsnamens war  Molt  (Molte, Molti), was auch als Abkürzung irgend eines Personennamens (Dietmolt) gehalten werden und vielleicht an den Gründer dieser Siedlung erinnern könnte.

Im Dorfe ist zuerst eine sehr alte Kirche nachweisbar, die schon 1076 bestand.

Im Stiftungsbrief des Chorherrenstiftes St. Nikola bei Passau vom Jahre 1076 heißt es, dass Altmann, Bischof von Passau, zwei Teile Zehent im Boigreich in vier Kirchen, nämlich Neukirchen, Röhrenbach,  Molt  und Riedenburg, dann auch Zehente von Neubrüchen in den genannten Kirchenspielen dem Stifte geschenkt habe.

Und als Altmann am 30. September 1081 den Markgrafen Leopold zum Vogt über die in der Ostmark gelegenen Güter des von ihm, dem Bischof und der verstorbenen Kaiserin Agnes gegründeten Stiftes St. Nikola erwählte, wiederholte er nochmals seine Schenkung.

Anmerkung: Markgraf Leopold II war der Vater unseres Landespatrons, dem Hl. Leopold III, der 1106 eine Enkelin der Kaiserin Agnes ehelichte.

Noch am 28. September 1387 gaben Probst Philipp und der Konvent St. Nikola dem Abte  Siegfried  und dem Konvent zu Altenburg ihren kleinen Zehent in der Pfarre Horn (Stadt) und zu   Mold   und Breiteneich vor der Stadt in Bestand gegen jährliche Lieferung 1 Pfundes Wiener Pfennige an den Wirt ihres Hauses in Horn.

Im Laufe der Jahre wurde  Mold , wo schon lange eine öffentliche Kapelle bestand, eine eigene Pfarre.

Um 1223 erscheint ein clericus (Pfarrer)  Rapoto de molt, 1284 und 1285   Ulricus plebanus de molt urkundlich nachweisbar. Das Stift kaufte 1293 einen Hof bei dieser Kirche an.

Im 14. Jahrhundert gehörte das Patronat der Kirche dem  Potenbrunner, und für die Verleihung des Benefiziums waren an den Bischof 4 Pfund zu entrichten.

Von der Stiftung des Horner Pfarrers Ulrich von Drakendorf aus dieser Zeit erhielt auch die Kirche zu Molt 12 Schilling Pfennige zum ewigen Lichte.

Frühzeitig erscheint auch ein ritterliches Geschlecht von Molt.

1122 wird Otto de molte in einer Urkunde des Grafen Gebhart von Piugen (Peugen, Poigen) genannt. Die Grafen von Rebegau - Piugen waren hier vielleicht Lehensherrn wie in Horn, Altenburg usw. Doch ging die Oberlehenschaft später mit der Grafschaft Riedenburg an die Grafen von Peilstein, die Horn, Pölla, Kornbach,   Mold und andere innehatten, und nach 1219 an den Landesfürsten über. Otto de molte wird dann noch um 1130 und 1135  im Göttweiger Salbuch genannt.

Um 1190 widmete Hademar von Chufarn (Kuffern, Gerichtsbezirk Herzogenburg) dem Stifte Göttweig eine Besitzung bei molte.

Um 1223 wurde ein Streit zwischen dem Horner Priester Augustin und dem Stifte Altenburg in der Kirche zu Horn ausgetragen. Unter den Zeugen des Schiedsspruches waren der Stiftsabt von Geras, Friedrich, Magister Wernhard von Sitzendorf, viele Kleriker, darunter der genannte Rapoto de molt, dann die Ritter Otto von Breiteneich, Hugo von molt und andere.

Am 14. Mai 1231 war Rudgerus de molt, miles (Soldat) Henrici de Seveld, Zeuge in Seefeld bei der Verleihung des Bergrechtes am Kahlenberg.

In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts werden verschiedene Namen der Ritter von Mold, leider ohne Zusammenhang, angeführt.

So ein Herword (Herbord) de molt am 9. Oktober 1256 als Zeuge im Kaufbrief der Burggrafen Rudolf von Gars und am 6. April 1261 als Zeuge eines Schadenersatzes.

Herbord, Chunrad und Ulrich, Brüder von molt, waren zusammen am 27. Mai 1272 in Horn und am 21. Juni 1276 in Altenburg Zeugen.

Ferner kommt ein Heinrich de molt unter den servi (Dienern) des Herrn Heinrich von Seefeld als Zeuge vor.

Weiters wird ein Henricus Mollo, Moll oder Molt genannt.

Hugo de Molt bestätigte am 2. März 1275 einen Verkauf des Konrad von Altenburg und war später sehr oft Zeuge in Klosterurkunden von Altenburg. Bei Duellius findet man 1307 Hugo de molt mit seinem Sohn Herbord, ferner 1315 Andreas Nikolaus und Leopold  Molln (Molt):

Rudger und Herword, Brüder von Molt, bezeugen dem Kaiser Rudolf eine Urkunde in Wien am 11. Mai 1306, während

Ortolf Molter, Anwalt der Brüder von Klosterneuburg, 1346 einen Kaufbrief bestätigte. Ortolf hatte im Siegel einen zum Kampfe bereiten Vogel (Adler) mit der Inschrift:

„+ SIGILLUM ORTOLFI DE MOLTE“

Hier wird erstmalig in der Geschichte ein Siegel von Mold erwähnt.

Vom Jahre 1290 an erscheinen urkundlich

Chunrad (1290 - 1301)
Siboto (1293)
Friedrich (1290)

am häufigsten aber

Hugo(Houche, Houg, Haug) von molt (schon 1281 - 1313) mit seinem Sohne
Herwort (1313 - 1324) als Zeugen.

Hugo ist allein am 1. Mai 1281, am 11. Juni 1287 und am 13. Oktober 1288 im Stife Altenburg, am 24. September 1290 mit Chunrad und Friedrich von Molt in Tirnstein (Dürnstein) als Zeuge anwesend.

Siboto de molt war am 13. Dezember 1293 allein und an demselben Tag mit Chunrad Zeuge im Stifte Altenburg, wo sie als famuli (Schüler) des Stiftes erscheinen.

Hugo war allein Zeuge in Altenburg am 3. Dezember 1290, in Drosendorf am 9., in Altenburg am 21. April 1291, ebenda am 22. März 1293, in Wien am 23. November 1293; in Eggenburg am 12. Mai in Sonnberg am 11. und in Drosendorf am 16. Juni 1294.

Am 7. November 1297 war er in Korneuburg zugegen, als sich die Herren Weigand und Gundolt Reintaler von Ladendorf mit dem Stifte Altenburg wegen ihres Hofes zu  Molt bei der Kirche verglichen, den das Stift vor vier Jahren von Ulrich und Regenhart von Harras um 26 Pfund Pfennige gekauft hatte.

Am 5. Jänner 1299 war er in Gars Bürge eines Kaufes zu Burgstall für das Stift Altenburg, am 25. Mai 1299 in Altenburg selbst Zeuge eines Kaufbriefes.

Am 28. März 1300 waren Houg von molt, Ortolf von Breiteneich und Chunrad von molt Bürgen eines Altenburger Kaufbriefes; Hugo und Konrad von molt waren dann Zeugen in Zellerndorf am 11. und Altenburg am 12. November 1301.

Hugo von molt allein begegnen wir als Zeugen am 14. März 1305 in Gars und am 1. Jänner 1310 für das Stift Altenburg, dann in Horn am 28. Oktober 1312 und noch am 24. Juni 1315 für das Frauenkloster St. Bernhard.

Im Jahre 1313 war er am 25. März in St. Bernhard mit seinem Sohn  Herwort Zeuge eines Kaufbriefes, desgleichen am 29. September 1313 wahrscheinlich in Altenburg.

Herwort allein, „herren Haugen son ze Molt“, ausdrücklich genannt, bezeugte am 29. September 1311 dem Stifte Altenburg einen Kaufbrief, desgleichen am 13. Und am 20. Februar 1312. Am 21. März 1316 war er Zeuge in Hohenstein, am 12. Juli 1320 in St. Bernhard, im Jahre 1324 am 25. März dreimal im Stifte Altenburg.

In einer Urkunde der Burggräfin Gertrud von Gars wird erwähnt, daß sie von Friedrich von Dürrenbach und  Herbot dem Molter 1 Pfund Wiener Pfennige und 8 Pfennige Gelds auf einem halben Lehen zu Niederschleinz gekauft, was man jährlich zu Michaeli dient, und wo das Stift Altenburg das Burgrecht hatte.

In einem Kaufbrief des Stiftes Altenburg vom 24. April 1319 kommt unter „den ehrbaren Dienstherren in Österreich“ ein  Perichtolt der Molter als Zeuge vor.

Wie man sieht, war das Geschlecht der Molter mit dem nahen Stift Altenburg in dieser Zeit sehr eng befreundet. Laut Urkunden des Stiftes Altenburg, 15. Juni 1332, gaben Stephan von Maissau, oberster Marschall in Österreich und seine Brüder Heinrich, Otto, Bernhard und Konrad dem Stifte Altenburg die Eigenschaft eines Hofes zu  Mold (zwei Lehen mit Hofstatt), den ihnen Niklas von Stockern um 82 Pfund Wiener Pfennige abgekauft hat. Von nun an bezog das Stift Altenburg vom genannten Hof 8 Pfennig jährlichen Dienst zu Michaeli.

Am 15. Juli 1352 bestätigte Heinrich von Meissau, Albero der Dachperch und Heinrich von Peuge eine zwischen ihrem getreuen Kaplan zu Mold namens  Peter, und dem ehrbaren Ritter Herrn Ernest von Stockern abgeschlossenen Tausch, laut dessen Peter 1 Pfund Pfennig, auf zwei Lehen zu Rodingersdorf gelegen, an Ernest abtrat und von diesem dafür 21 Schilling, gelegen auf zwei Lehen und einer Hofstatt in Mold und ein Joch Acker daselbst erhielt. So erklärt sich die Behauptung, daß Heinrich von Meissau, der häufig in der Umgebung seines Bruders Stephan im Boigreiche weilte und erst 1381 starb, hier den Hof zu Molt besaß.

Noch 1393, am 24. Februar, wurden von der Familie Hagen dem Stephan  Weikerstorfer verschiedene Besitzungen in Mold, darunter die Grundwiese verkauft, die ins Schloss Horn (Hans von Meissau) jährlich 1 Pfennig diente.

Die ganze Zeit hindurch zeigt sich das Rittergeschlecht von Molt in der Abhängigkeit von der Herrschaft der Meissauer in Horn.

Niklas der Molter versetzte 1347 den Sitz Mold um 66 Pfund Pfennig der  Jutta von Ruckendorf, wobei Stephan von Meissau, Oberstmarschall in Österreich und Otto der Weidner Zeugen waren.

Die Brüder Hans und  Heinrich die Molter verkauften am 29. Juli 1378 mit Bewilligung ihres Lehensherrn Wernhardt von Meissau den Brüdern und ehrbaren Knechten Hans und Andre den Krumbachern um 5 Pfund eine Gülte von ½ Pfund weniger 10 Pfennig, die sie von Wernhardt von Meissau, dem Obersten Marschall in Österreich, zu Lehen hatten und die auf zwei behausten Hofstetten zu Etzelsdarf (Atzelsdorf) lagen. Das Originalpergament befindet sich im Stift Göttweig. Auch hier erscheint wieder ein Siegel der Molder (wachsender Rehbock).

Am 11 November 1397 verkaufte Niklas Potenbrunner dem Stifte St. Pölten ein Holz bei Ochsenburg um 12 Pfund Wiener Pfennig, welches er von  Heinrich dem Molter gekauft hatte.

Die Benefiziatenstiftung in Mold erscheint eine Verbesserung erfahren zu haben, da ihre Verleihungstaxe 1429 auf 20 Pfund erhöht war. Patron war damals der  Reuter.

Er soll das Gut Mold erworben haben, ein verwegener Raubritter gewesen und 1448 am Schlagflusse gestorben sein. Nun folgte Jakob von Hinterholz, der 1476 die „Veste Molt“ an  Stephan Eitzinger verkaufte, wozu auch das „Kirchenlehen“ gehörte.

Am 4. Juni 1494 war in Wien Kaspar  Schaul zu Mold Unterlandmarschall und mit Andreas Stockhorner Siegler eines Kaufbriefes wegen des Stockhorner Freihofes zu Poysdorf.

Im Jahre 1496 hieß der Pfarrer zu Mold  Klemens Waitz, dem von Herrn Hans von Puchheim das Spital zu Horn verliehen wurde, da er sein Leben darinnen bleiben und sein Gut dabei lassen wollte.

Auch Wolfgang von  Hofkirchen, Freiherr zu Kollmitz und Drösiedel, Herr zu Neuaigen, Seebarn, Harmannsdorf und Mühlbach (starb 1538) wird als Herr zu  Molt genannt.

Um 1535 hat  Hans von Puecheim zu Horn von Benedikt  Schaul die „Veste Molt“ gekauft; von nun an verblieb sie bis 1620 im Besitz der Familie von Puechheim und teilte überhaupt die Schicksale der Herrschaft Horn.

Was die selbständige Pfarre in Mold angelangt, so wird sie in den Verzeichnissen aus dem 14. Jahrhundert und vom Jahre 1429 als solche nicht angeführt.

Im Jahre 1476 taucht sie wieder auf und hat den Reuter zum Patron.

Am 9. Mai 1529 verfasst der damalige Pfarrer von Molt  Oswald Ratt die erste Gülteeinlage der Pfarre, in welcher er an Einkünften aus Äckern, Wiesen, Weingärten und Überländdienst zu Mold 1 Pfund 5 Schillinge 12 Pfennig, ferner den vierten Teil des Getreidezehents von 12 Joch Äcker und den Weinzehent in Wartberg, drei Teile Wein- und Getreidezehent auf sieben Lehen und den Weinzehent zu Gauderndorf, den vierten Teil und auf Burgrecht den zwölften Teil Getreidezehent, auf sieben Lehen und den Weinzehent zu Jetzelsdorf, ebenso den vierten Teil des Getreidezehents auf fünf Lehen und den Weinzehent zu Roggendorf, endlich einen Weingarten zu Mödering fatiert.

Seine ständische Gült wird demnach auf 7 Pfund 4 Schilling ½ Pfennig taxiert.

Während der Reformation blieb die Pfarre Mold seit etwa 1530 unbesetzt und ging dann überhaupt als selbständige Pfarre ein.

Die Puechheim von Horn zogen ihre Einkünfte an sich und vereinigten die Kirche Mold mit der Pfarre Riedenburg bei Horn.

In einem Vergleich zwischen dem Stifte Altenburg und der Herrschaft Horn wegen des Molder Teiches heißt es 1551, dass die Gründe der Pfarre Mold zur Herrschaft Horn gezogen seien.

In dem VISITATIONSPROTOKOLL des Jahres 1544 heißt es:

“Capelln moldt“
incorporiert gen Riettemburg.
Als die Zechleut anzaign ist dieses Capellell ein Priester gestifft, in funnf Jarn kheiner allda gewesen.

Das Einkhumben haben unss die Zechleut nit anzaigen khunnen; der Herr von Puechaim zu Horrn soll daselb, sider daz es racieret, einnemben. +)

Zechleut, Ackher, 2 Jeuch.

Vener hat das Capellell kein ander Einkhumben.

+) Früher stand und wurde durchgestrichen:

„der Lehensherr soll dasselb, sider daz sy khainen priester gehabt, einnemben und zu seinem Nucz        wennden und anlegen.“

* * * * * * * * *

1580 WIRD IN Mold ein evangelischer Prediger erwähnt. Wenn nun auch die Pfarre Mold mit Riedemburg bis zum Jahre 1783 vereinigt blieb und das Dorf Mold von dort pastorisiert wurde, so wird dennoch das Kirchlehen immer noch als ein eigenes genannt, so z.B. 1634, um 1653 und 1676.

Bei der Erbteilung zwischen den Brüdern Hans und Reichart Freiherren von Puechheim am Neujahrstage des Jahres 1593 in Horn wurde der Sitz Mold mit Meierhof und 43 Grund- und Vogtholden samt Dorfobrigkeit dem Gute  Wildberg zugeteilt und dabei beschlossen, die Lehensherrschaft der Pfarre Mold gemeinsam auszuüben; Wildberg und mithin Mold erhielt  Hans von Puchheim.

Am 18. September 1615 verkaufte er mit seinem Bruder das Kirchlehen und die Vogtei zu Kühnering dem Hans Jakob von Kuefstein,  wurde 1620 geächtet und seiner Güter verlustig erklärt, wobei das  Schloss Mold 1621 auf 5.000 Gulden geschätzt wurde.

Adam  von  Traun, der neue Besitzer von Wildberg, verkaufte am 2. April 1626 den Sitz Mold um 12.000 Gulden und 200 Dukaten Leutkauf dem Herrn Vinzenz Muschinger von Gumpendorf auf Horn, Besitzer von Gars, Rosenburg und Raan. Durch Heirat mit Marte Elisabeth von Muschinger 1627 erhielt die Herrschaft Mold, welche jetzt wieder mit Horn vereinigt wurde,  Ferdinand Siegmund Freiherr (seit 1738 Reichsgraf)  Kurz von Balloy, Freiherr von Senftenau und Drosendorf (geb. 1592), der als Herr der Städte und Herrschaften Horn, Drosendorf, Thumritz, Weikartschlag, Raan, Mold und Droß am 24. März 1650 starb und im Laurenzkloster zu Wien begraben wurde.

Bei der Erbteilung zwischen den Töchtern  Muschingers 1628 erhielt die Gräfin Kurz die Güter Horn,  Mold, Zaingrub  und Kamegg mit einer Schuldenlast von 60.000 Gulden, musste aber Horn und  Mold an die Gläubigerin des obigen Betrages, die Frau  von Seredein um 68.730 Gulden 20 kr. Überlassen, wodurch sie bedeutend geschädigt wurde.

Die erste Tochter des Grafen Kurz,  Barbara, heiratete 1656 Gottfried Wilhelm Grafen von Reinstein und Tattenbach, der Horn und  Mold bis 1670 besaß. Die zweite Tochter des Grafen Kurz, der 1659 starb, Maria Eleonora, vermählte sich 1670 mit Ferdinand Max Grafen von  Sprinzenstein und starb 1679. Ihre Tochter, Maria Gräfin von  Sprinzenstein, heiratete 1681 den Grafen Leopold Karl von  Hoyos und brachte also die von ihrem Vater 1678 als ein Fideikommiß erblich überkommenen Herrschaften Horn, Rosenburg, Raan, Kamegg und  Mold dem Geschlechte  Hoyos zu.

Das gräfliche Ehepaar Leopold Karl und Maria Regina von Hoyos starb vermögend an denselben Tage am 28. November 1704 in Wien an Blattern und wurde in der Augustinerkirche begraben, wo sich noch das Epitaphium findet.

Nun folgten aus dem Geschlecht der Hoyos:

Hans Anton 1704 - 1709  
Philipp Josef Innozenz 1709 - 1762  
Johann Ernst 1762 - 1781  
Johann Philipp 1781 - 1803  
Johann Ernst 1803 seit 1822 Hoyos-Sprinzenstein, +1849
Heinrich 1849 - 1854  
Ernst 1854 - 1903 Reichsgraf von Hoyos-Sprinzenstein, Graf
von Gutenstein, Freiherr von Stüchsenstein,
Besitzer der Herrschaft Horn mit Mold

1605 - 1607 sah Mold öfter bewaffnete Truppen in seinen Mauern.

1619 musste es zur Befestigung von Horn Beiträge leisten.

Am 30. April 1620 war seine Umgebung zwischen Horn und Gars Schauplatz heftiger Zusammenstöße zwischen dem kaiserlichen und böhmischen Kriegsvolk (Dampierre und Mannsfeld); dabei wurden „in einem langen Dorfe“ (Mold ?) mehrere Soldaten von den Kosaken getötet und Pferde erbeutet.

Am 17. März 1630 befehlen die Reformationskommissäre dem Abte von Altenburg und den Pfarrern zu Horn, Riedenburg, Fuglau, Mödring, Strögen, Neukirchen, St. Marein und  Mold, wo sich noch viele Protestanten befanden, sich am Feste des hl. Benedikt (21. März) im Stifte Altenburg zur Besprechung einzufinden. Hier dürfte wiederum nur die ehemalige  Pfarre Mold gemeint sein, die jedoch unbesetzt war; sie fehlt auch im Pfarrverzeichnis aus dem Jahre 1652.

1646 verblieben in Mold nach dem Abzuge der  Schweden 14 herrschaftliche Häuser, die jedoch  öde und   ruiniert waren.

Im Jahre 1679 grassierte in Horn die Pest; die Gräfin von Sprinzenstein blieb allein im Schlosse zu Horn, wogegen ihr Pfleger sich mit den Seinigen nach Mold flüchtete. Im Dezember 1680 (1679 ?) starben auch in Mold mehrere Personen an der Pest.

1749 wurde ein Untertan der Pfarre Gars in Mold dem Markte Gars verkauft.

Bis 1750 waren länger als hundert Jahre mehrere Güter der Pfarre Kühnering an die Gemeinden Mörtersdorf, Mold und Stockern gegen Hand- und Zugrobot verlassen.

Das Jahr 1783 brachte Mold eine Umpfarrung. Bis dahin gehörte es, wie erwähnt, zu der alten Pfarre Rietenburg bei Horn (ca. 1540 bis 1783), wohin auch Mühlfeld, Breiteneich, Doberndorf, dann einige Mühlen und Häuser am Kamp und an der Taffa eingepfarrt waren.

Im Jahre 1783 wurde die Pfarre Rietenburg bei Horn aufgehoben und dafür eine neue Pfarre in  Dreieichen mit den Filialen Mold, Mörtersdorf, Zaingrub und einigen Häusern bei Rosenburg errichtet.

 

Pfarrkirche zur schmerzhaften Mutter Gottes Maria Dreieichen

Der Ursprung der Wallfahrtskirche geht in das Jahr 1656 zurück. In eine Zeit also, wo die Bevölkerung sehr schwierige Zeiten durchzumachen hatte (Dreißigjähriger Krieg, Schwedenkriege, Pest, Türkenkriege).

Der Bürger und Kürschnermeister Matthias  Weinberger aus Horn brachte, durch ein wiederholtes Traumbild bewogen, an einem dreiarmigen Stamm einer Eiche am Molderberg eine Pieta aus Wachs an. (Laut einer alten Überlieferung sollen es drei Eichenbäume gewesen sein, die in wunderbarer Weise zu einem einzigen Stamm zusammengewachsen waren)

Nach kaum zwei Jahrzehnten brannte die Eiche mit dem Andachtsbild ab.

Der Bürgermeister von Horn, Sebastian  Friedrich, bürgerlicher Färbermeister, ließ von dem Bildhauer Matthias  Sturmberger ein hölzernes Gnadenbild für jene Eiche verfertigen.

Dieses hölzerne Gnadenbild ist noch heute in der Kirche beim Hochaltar zu sehen. Da sich der Zulauf der Wallfahrer mehrte, wurde vom Konsistorium eine Untersuchung angeordnet und die Andacht kam unter kirchliche Aufsicht.

Gegen die Verehrung Mariens auf diesem Platze führte Johann Ernest von Jamoger, Dechant zu Waidhofen an der Thaya, bei dem Konsistorium Beschwerde, hierauf erhielt der Abt zu Altenburg am 22. März 1720 eben von dieser geistlichen Behörde den Auftrag, diese Andacht allen Fleißes einzustellen. Die Einstellung der Andacht erfolgte jedoch nicht, vielmehr gab zur Erbauung einer Kapelle der damalige Diözesanbischof, Josef Dominik Graf von Lamberg, Kardinal und Fürsterzbischof von Passau, im Jahre 1729 die Erlaubnis.

1730 wurde von Graf Philipp Hoyos der Grundstein zu einer steinernen Kapelle mit zwei Altären gelegt, die 1732 eingesegnet wurde und 1735 einige pfarrliche Rechte erhielt (ständiger Vikar). Die Pflege des Heiligtums wurde längere Zeit von einem Kapuziner aus Scheibbs, Paul  Kriegner, besorgt, der in einer Einsiedlerzelle hauste. Im Jahre 1737 wurde die Kapelle von obgenannten Fürsterzbischof von Passau zu Ehren der schmerzduldenden Mutter des Erlösers feierlich eingeweiht. Da die Zahl der Wallfahrer bedeutend zunahm, 1740 kamen mehr als 40.000 Wallfahrer, und die Kirche nicht ausreichte, fassten Placidus Much, Abt zu Altenburg und Graf Philipp Josef von Hoyos den Entschluss, eine neue Kirche zu bauen, zu der am

6. Mai  1744 der Grundstein gelegt wurde. Im Jahre 1750 wurde der Bau des Gotteshauses bis auf die Erhöhung des Presbyteriums und die Vollendung der Türme fertiggestellt. Baumeister war Josef  Mungenast und nach dessen Tod Leopold  Wißgrill aus Horn. Stilistisch ist die Kirche Maria Dreieichen engstens mit der Stiftskirche zu Altenburg verwandt. Die Steinmetzarbeiten wurden von Franz Leopold  Fahrmacher und Kasper  Högl aus Eggenburg  zum Selbstkostenpreis ausgeführt; worüber folgender Revers im Stiftsarchiv Altenburg vorhanden ist:

„Das ich Endes Underschrübener und Gefertigter mich verbunden und obligiert, all diejenigen Steinmetzarbeit, welche zu Erbauung des würdigen Gotteshauß Dreyeichen erforderlich und bei mir angefrimmt sollte werden, von heindigen Dato an nicht mehrer, vor allen Steinmetzarbeit zu bezahlen verlange, alß waß der Arbeitslohn deren Arbeittern betragen, zu mahlen ich ein Geliebt gemacht, zu dissem Kirchengebäu, alle von mir anverlangten Steinmezarbeit ohne Xer (Kreuzer) Nutzen zu verfertigen, ja allen Zeug und Gsölln umbsonst zu halten; und kimpfftig hin, mir oder meinem Erben von diesem ganzen Gebäu der von mir gemachten Steinmezarbeit nicht mehrer dan vor alle glate ortinari Stein, wie solche Nahmen haben mögen, den Schu vor 5 ½ Xer, und die Gesümbsarbeit es möge auch solche sein wie es wolle oder gemert werden möchte, den Schu per 11 Xer zu bezahlen. Zu wohrer Urkundt dess habe ich diss Revers von mir gegeben und mit eigener Handunterschrifft und Pöttschaft gefertigt.

Statt Eggenburg den 9. Aprillis 1745
Franz Leopold Farmacher
 Königl. und burgl. Steinmezmeister alda

Der Freskenschmuck der Kirche rührt größtenteils von Paul Troger und seinem Schüler Hauzinger (1760) her. Die Kanzel, aus Stein, schwarz marmoriert, ist eine Nachbildung der Kanzel aus Altenburg (1750) mit einem Relief;

Die Bekehrung des hl. Paulus, Bekrönung Lamm Gottes in Glorie.

Die beiden Medaillons über der Westempore wurde 1768 von Johann Bergel gemalt, im selben Jahr malte er auch das Altarbild des hl. Benedikt , das Abt Berchthold von Altenburg stiftete.

Das 1768 gemalte Altarbild St. Leopold von Johann Martin Schmidt wurde 1801 vom Grafen Ernest von Hoyos gespendet.

Ein Dechant nannte die Wallfahrtskirche 1765 eine herrliche, schöne Kirche mit 7 Altären und allen Geräten überfließend versehen.

1819 wurden die beiden Türme in einer etwas einfacheren Form als ursprünglich geplant gewesen, gebaut. Baumeister war Karl  Benedikter aus Röschitz. Das ursprüngliche Projekt ist aus einer im Pfarrhof aufbewahrten Zeichnung ersichtlich.

1856/57 erfolgte eine Restaurierung der Seitenaltäre durch den Maler Ebeling und den Vergolder Karl Lehnmann; 1854 wurden vom Bildhauer Alois Tantarini die beiden Altäre in den Querarmen hergestellt. In der Schatzkammer befindet sich ein Bild, das auf Grund von Nachforschungen der Familie des Stifters als Werk Josef Führichs von 1837 erkannt wurde.

Vor den halbkreisförmigen Stufen zum Haupttor stehen durch Ketten verbundene Steinsockel.

Über dem Haupttor ist mit goldenen Buchstaben ein Chronogramm angebracht:

„hic honor I MatrIs DolOrosae qVercVs VIre flore“
(„Grüne, blühe hier o Eiche zu Ehren der schmerzhaften Mutter“)

Über diesem und dem Chorfenster ist eine Sonnenuhr und auf derselben die Werke des Psalmisten:

„A solis ortu usque ad occasum laudabile nomen Domini“
(„Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang soll der Name des Herrn gelobt werden“)

In einer noch weiter entfernten Höhe ruht in einer Nische das Gnadenbild der schmerzhafte Mutter Jesu, an beiden Seiten die Statuen des Aposteln Petrus und Paulus, auf dem höchsten Gipfel steht Gott Vater zwischen zwei flammenden Urnen.

Dem herrlichen Äußeren der Kirche entspricht auch sein Inneres an Würde und Schönheit. Das größte Meisterwerk ist unstreitbar die mittlere große Kuppel. Der große Meister Paul Troger stellte 1752 die himmlische Gesellschaft dar. Neben dieser sind über dem Presbyterium zwei kleine Kuppeln, deren eine die Empfängnis Mariens, die andere Esther, wie sie vor dem Thron des Königs Assuerus für das jüdische Volk bittet, vorstellt und symbolisch auf die Fürbitte Mariens hindeutet. Beide sind ein Werk des J. Hauzinger, Schüler von Paul Troger. Über den Musikchören sind ebenfalls zwei, von J. Bergel im Jahre 1768 ausgemalte Kuppeln, welche die Übertragung der Bundeslade in das heilige Gezelt bildlich enthalten. Beachtenswert ist die stürzende Perspektive.

Der Hochaltar steht zwischen vier hohen Säulen, hinter welchem vier Lesennen mehr auswärts angebracht sind. In der Nische des Hintergrundes befindet sich die dreistämmige Eiche und über derselben Gott Vater in Vergoldung angebracht. Im Kristallglaskasten ober dem großen Tabernakel befindet sich das Gnadenbild der Jungfrau Maria mit ihrem göttlichen Sohn auf dem Schoß. Es ist aus Lindenholz geschnitzt, vergoldet und die Häupter von Jesus und Maria sind mit einer perlenverzierten Krone geschmückt.

Die zwei vorderen Seitenaltäre, von F. Gideon gemalt und seltene Meisterwerke, stellen auf ihren Altarblättern, und zwar des zur Rechten, die Umarmung der Apostel Petrus und Paulus, jenes zur Linken den heiligen Felix vor, wie es Kranke heilt.

Die zwei mittleren Altäre sind von Michael Reger im Jahre 1820 architektisch an die Wand gemalt und mit zwei Altarblättern versehen. Auf dem rechten wird das Abendmahl Christi, zur linken Jesus am Kreuze sterbend vorgestellt.

Unter dem letzteren ist statt des Tabernakels ein geschätztes, aber uraltes „Ecce homo“ Bild angebracht.

Die zwei zunächst dem Musikchor befindlichen, im Jahre 1768 verfertigten Seitenaltäre enthalten rechts den hl. Benedikt, gemalt von J. Bergel, gestiftet vom Abt zu Altenburg, Berchthold Reisinger, links den heiligen Leopold, aus der Meisterhand des Kremser Schmidt, von Ernest Grafen von Hoyos aus Horn gespendet.

Nicht unerwähnt soll die prächtige Orgel bleiben, im Jahre 1780 von Anton Pflügler aus Wien erbaut. Der Ton der Orgel ist sehr angenehm. Seitdem die Orgel im Jahre 1820 schwarz lackiert und mit Gold gefasst wurde, ist ihr Anblick imposant.

In der Rückwand des Hochaltars befindet sich in einer verschlossenen Nische ein bedeutendes Stück von der an diesem Platz gestandenen dreistämmigen Eiche. Ihr gegenüber ist der Eingang zur Schatzkammer. Sie enthält einen schönen, von der Gräfin Magdalena von Hoyos um das Jahr 1750 geopferten Altar mit dem reich gefaßten Bild des heiligen Johann von Nepomuk. Die Wände der Schatzkammer sind teils mit Glaskästen für die Opfer verschiedener Art versehen, teils mit Votivgaben verkleidet.

Die Lage dieser schönen Wallfahrtskirche auf dem 378 m hohen Molder Berg gewährt eine prächtige Fernsicht.

Hart am Fuß des Molder Berges an dem Weg nach Horn, steht eine viereckige Säule, welche auf der Vorderseite Jesus mit seinem Elternpaar zeigt, auf der rechten Seite das Bild des Gekreuzigten, auf der linken aber den heiligen Florian darstellt. Auf der Rückseite ist zu lesen: „Gott und Maria zu Lop und Ehr hab ich Christof Ertl, Bräumeister zu Horn und Euphrosina Maria mein Hausfrau Anno 1675.“

Oben am Berg sind noch zwei steinerne Bildsäulen, welche Lorenz Schlosser, Kirchendiener zu Dreieichen im Jahre 1752 und 1770 aufstellen ließ. Die eine stellt Jesus am Kreuz mit seiner Mutter unter demselben vor; die andere nächst dem Weg nach Stockern ist eine viereckige Dreifaltigkeitssäule, an welcher auch die Empfängnis Mariens angebracht ist.

Der Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Dreieichen wurde anfänglich durch einen Subprior und mehrere Geistliche aus dem Stift Altenburg besorgt. Als die Kirche im Jahre 1783 zur Pfarrkirche erhoben wurde, erhielt sie einen eigenen Pfarrer aus diesem Stifte.

Die  Pfarrschule wurde aber nicht in Maria Dreieichen selbst, sondern in Mold eröffnet, obwohl dann später auch in Dreieichen eine kleine Filialschule einige Zeit hindurch existierte. Diese neu gegründete Pfarrschule dürfte sich aber nach alter Überlieferung auf Haus  Mold Nr. 50 befunden haben.

Erst 1783 dürfte aus der ehemaligen Pfarrkirche zu  Mold das jetzige Schulgebäude aus ihren Ruinen entstanden sein, da sich noch heute an der Schule der Glockenturm erhebt, der mit den Jahreszahlen 1783 und 1893 bezeichnet ist. Es handelt sich hierbei um einen quadratischen Turm mit Rundbogenschallfenstern, darüber runde Blendnischen, über denen sich das Kranzgesims zu Flachgiebeln erhebt.

Als erster Lehrer wird in der Schulchronik Herr Bernhard  Dorn erwähnt, und zwar von 1783 bis 1788, der zugleich den Beruf eines Schuhmachers ausübte. Er unterrichtete die Schulkinder während seiner Tätigkeit als Schuhmacher im Lesen und Schreiben. Wollte ein Kind jedoch auch das Rechnen erlernen, musste dafür separat bezahlt werden.

Sein Nachfolger war der Schulgehilfe Michael  Buchleitner, der sich diesbezüglich seiner Besoldung dahingehend äußerte, dass „sie zum Leben zu wenig, zum Verhungern aber zuviel sei“. Daraufhin bekam er als Zusatzeinkommen eine Gebühr für das Läuten der Meß- und Wetterglocke.

Auf dem Haus Nr. 4 (Strommer) befindet sich ein Gedenkstein mit Inschrift 1783. Es befand sich dort bis 1911 ein Gasthaus „Zu den zwei goldenen Löwen“.

Damals war der Post-, Personen- und Lastenverkehr Wien - Böhmen und zurück (Fische, Glaswaren) eine Verdienstquelle, zumal Horn die Hauptstation war. Der „Harmannsdorfer Berg“  zwang die Fuhrleute, schon in Mold Vorspann zu nehmen. (Ein Pferd war so abgerichtet, dass es ohne Begleitung den 5 km langen Weg wieder nach Hause fand.)

Am 12. Mai 1809 lagerten in Mold österreichische Truppen mit dem Hauptquartier des Erzherzogs  Karl von Lothringen, dem Sieger von Aspern, während Kaiser  Franz I., im Schlosse zu Horn logierte.

Im gleichen Jahr ist Mold durch die Schuld der Franzosen halb abgebrannt.

Zu dieser Zeit trieb auch der „höchst gefährliche Raubmörder  Johann Georg Grasel“ im Gebiet um Mold und Maria Dreieichen sein Unwesen, bis er am 20. November 1815 in  Mörtersdorf, einem Dorf unweit von Mold, gefangen und am 31. Jänner 1818 um 8 Uhr morgens auf dem Glacis in Wien gehenkt wurde.

 

PERSONS-BESCHREIBUNG DES HÖCHST GEFÄHRLICHEN RAUB-MÖRDERS JOHANN GEORG  GRASEL

(aus den Verhören seiner verhafteten Raubgenossen entnommen)

Johann Georg Grasel ist 22 Jahre alt, grosser schlanker Statur, hat ein längliches mehr mageres als fettes Gesicht von gesunder Farbe mit wenigen Blatternarben und Sommersprossen, graue Augen, eine längliche gespitzte etwas links gebogene Nase, die Unterlippe kennbar stärker als die obere, kleine weisse, etwas voneinander stehende Zähne, dunkelbraune kurz geschnittene Haare, derley schwache Augenbrauen und schwachen unter das Kinn gewachsenen Backenbart, unter dem rechten Ohr eine Schramme, die quer gegen die Wange läuft, und den kleinen Finger an der rechten Hand krumm und einwärts gebogen.

Seine Kleidungsstücke können nicht angegeben werden, da er sie oft wechselt und nach den Umständen, und wie es ihm zu seinen Vorhaben passend erscheint, ändert. Gewöhnlich soll er sich jedoch für einen Pferdehändler, Viehhändler, Schweinehändler und dergleichen ausgeben, nach Art der Leute von diesen Handthierungen auch gekleidet seyn und einen silbernen gedrehten, auch einen Reifring an der rechten Hand tragen.

Er legt sich auch die Nahmen Franz Schoenauer, Frey, Fleischmann u.a. bey. Seine Raubgenossen nennen ihn den grossen Hansjörgel. Er spricht geschwind deutsch und böhmisch und ist sehr kühn, unternehmend, stark und gewandt; sein Betragen unter fremden Leuten ist aufgeweckt und fröhlich; er liebt insbesondere die Frauenzimmer und den Tanz; unter seinen Raubgenossen ist er äusserst streng, und bey Einbrüchen durch Mauern, Thüren, Schlössern aller Art sehr geschickt; er hat sehr viel Muth und obschon er weder lesen noch schreiben kann, so hat er doch einen sehr guten Kopf und vergißt nicht leicht etwas.

Er trägt gewöhnlich Pistolen, Terzerolle, Messer und ein Stilet bey sich, und hält sich meistens in Wäldern und abgelegenen Wasenmeistereien auf. (aus Bletschacher, „Der Grasel“)

 

Cholerafriedhof

1866 weilten die Preußen in Mold, welche die Cholera ins Land brachten.

Daran erinnert noch der Cholerafriedhof nahe von Maria Dreieichen, wo viele Molder, die trotz der Mühe der Ärzte Plecke aus Horn und Franz aus Harmannsdorf der Seuche zum Opfer fielen, bestattet wurden. (Der Friedhof wurde 1986 renoviert)

Der Cholerafriedhof dürfte in der Nähe eines ehemaligen Ziegelofens angelegt worden sein, da in den Matriken der Pfarre Maria Dreieichen als Begräbnisort „Cholerafriedhof beim Ziegelofen oder Ziegelstadel“ vermerkt ist.

Der erste an der Cholera Verstorbene war ein preußischer Soldat namens Gustav Maverspörg, 22 Jahre alt, dienend im 2. Jahre in der 4. Companie des 8ten westfälischen Infanterie - Regiments Nr. 57, geboren zu Pfalzdorf bei Cleve in Rheinpreußen, protestantischer Religion, gestorben am 4. August 1866. Als Todesursache ist vermerkt: „starb sehr schnell an Brechdurchfall“. Es wurde am 4. August 1866 um 4 Uhr nachmittags beerdigt, allerdings noch am Pfarrfriedhof in Maria Dreieichen. Als Aufenthaltsort ist Mold  Nr. 62 eingetragen.

Das erste Begräbnis am Cholerafriedhof fand am 8. August 1866 statt

Folgende Verstorbene wurden am Cholerafriedhof zu Maria Dreieichen beerdigt:

Name Wohnort Alter Beerdigung
Poigenfürst Johann Zaingrub 23 67 08.08.1866
Gasselseder Ferdinand Zaingrub 23 34 08.08.1866
Grassler Ignaz Zaingrub 23 68 08.08.1866
Amon Katharina Mold 62 (aus diesem Haus war der erste
Sterbefall an Cholera, oben genannter
Soldat Gustav Maverspörg)
52 09.08.1866
Wöber Maria Anna Mold 46 50 10.08.1866
Spitaler Anna Maria Mold 37 66 10.08.1866
Silberbauer Leopold wurde tot aufgefunden bei der Jägerhütte am
Sagerbach, vermutlich ein Bettler aus Pernegg
   
Bachtrog Michael Mold 40 34 11.08.1866
Steininger Franziska Zaingrub 22 74 13.08.1866
Albrecht Magdalena Mold 10 62 14.08.1866
Plessl Josefa Mold 10 33 17.08.1866
Musil Karl Mold 39 32 17.08.1866
Schmöger Maria Mold 50 22 17.08.1866
Krejska Josef Mold 2 46 18.08.1866
Jordan Katharina Mold 64 66 25.08.1866
Merx Mathäus Mörtersdorf 5 42 27.08.1866
Sagmüller Georg Mold 13 50 27.08.1866
Sagmüller Barbara Mold 13 48 28.08.1866
Böck Leopold Mold 13 69 28.08.1866
Sagl Franziska Mold 45 53 29.08.1866
Schmöger Michael Mold 63 63 29.08.1866
Sagmüller Theresia Mold 55 17 29.08.1866
Fraberger Michael Mold 69 56 29.08.1866
Mörx Theresia Mörtersdorf 24 25 29.08.1866
Mörx Eleonore Mörtersdorf 24 70 29.08.1866
Wagner Theresia Mold 73 58 02.09.1866
Tuttevol Anton Mold 46 65 02.09.1866
Führer Georg Mold 37 40 03.09.1866
Schmöger Anna Mold 55 54 04.09.1866
Mörx Franziska Mörtersdorf 24 27 04.09.1866
Mörx Leopold Mörtersdorf 24 66 04.09.1866
Gallina Theresia Mold 17 66 07.09.1866
Hofbauer Anna Mörtersdorf 3 73 10.09.1866
Saglmeister Franz Mörtersdorf 40 56 10.09.1866
Kranzler Theresia Mörtersdorf 3 22 13.09.1866
Schum Alois Mörtersdorf 6 32 20.09.1866
Ertl Franz Mörtersdorf 1 29 25.09.1866
Ertl Maria Anna Mörtersdorf 1 59 25.09.1866
Bauer Michael Mörtersdorf 2 73 01.10.1866
Bauer Elisabeth Mörtersdorf 2 73 15.10.1866

Am 15.10.1866 war die letzte Bestattung am Cholerafriedhof. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen war 50 Jahre. Es starben an der Cholera 22 Personen aus Mold, 13 aus Mörtersdorf und 4 aus Zaingrub.

1847 erfolgte eine Restaurierung des Schulgebäudes in Mold.

Im Jahre 1848 wurde von Josef Kittinger aus Mold 4 im „Zaingruber Doppel“ ein Ziegelofen mit Holzfeuerung und einer Wohnung errichtet.

Das Jahr 1863 war für die Schulgeschichte von Mold sehr bedeutsam. Es wurden das Patronatsrecht von der Herrschaft Horn an die Gemeinde Mold über das Schulhaus unentgeltlich übergeben.

1865 wurde das Schulhaus neuerlich restauriert und die Lehrerwohnung um ein Zimmer und ein Kabinett vergrößert.

1872 wurde die Industrieschule errichtet. (Handarbeit für Kinder) Da sich die Schülerzahl 1876 auf über  80 Kinder belief, mußte das Lehrerzimmer um die Hälfte vergrößert werden und es wurde abermals der gesamte Schultrakt renoviert.

Im Jahre 1878 war die Blatternkrankheit aus Krems eingeschleppt worden. Gastwirt Zeitlberger starb an dieser Krankheit.

Die große Gemeindebaumschule beim Meierhof wird 1883 aufgelassen und im Sommer 1884 ein Turnplatz bei der „Schwemme“ installiert.

Bereits 1885 wurde in Mold ein landwirtschaftliches Kasino als Ortsgruppe des landwirtschaftlichen Bezirksvereines Horn gegründet.

Unter der Leitung von Ing. Engelmann aus Wien wird 1888 und 1889 die Kamptalbahn gebaut. Die Eröffnungsfeier findet in Mold statt. Eine Bahnhaltestelle für Mold wurde aber erst ein Jahr später mit vielen Schwierigkeiten installiert, jedoch nur für die Sommermonate. Das gleichzeitig mit der Bahnhaltestelle beantragte Postamt für Mold wurde nicht bewilligt.

Durch den Bahnbau wurde der Ziegelofen im Zaingruber Doppel demoliert und ein neuer für Kohlenbrand durch Maurermeister Hofbauer aus Mold errichtet. Da durch den Bahnbau das Kamptal, besonders aber Rosenburg aufgeschlossen wurde, setzte dort eine rege Bautätigkeit ein, wozu die meisten Mauerziegel aus diesem Ziegelofen in Mold geliefert wurden. (Hotel Rosenburg, Mantlermühle, Nadelfabrik Gars, Sparkasse Horn, Kirche in Stockern u.a.)

Dieser Ziegelofen wurde wegen der großen Konkurrenz der neu entstandenen Ringöfen stillgelegt und 1930 gänzlich abgetragen.

Anfangs September 1891 fand zwischen Horn und Schwarzenau ein Kaisermanöver statt. Der Kaiser von Österreich, Kaiser Wilhelm II. und König Albert von Sachsen waren in Horn feierlich empfangen worden.

In Mold und Maria Dreieichen traf am 1. September das 13. Dragonerregiment ein, wovon 4½ Schwadronen in Mold mit dem Regimentsstab Nr. 4 einquartiert waren.

Ferner traf auch das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 4 (Hoch- und Deutschmeister) in Mold ein, wovon 2 Bataillone (1.600 Mann) mit dem Regimentsstab Nr. 3 stationiert waren.

Militärkapellmeister  C.M. Ziehrer konzertierte mit seinen „Deitschmeistern“ in Mold.

Am 3. September zogen sämtliche Truppen ins Manövergebiet ab.

Ab 1. Mai 1892 wurde in der Schule in Mold der Ganztagsunterricht abgehalten.

In der Nacht vom 21. Auf den 22. Juli 1892 brach im Hause Mold Nr. 24 (Hofbauer) Feuer aus und äscherte auch das Haus Mold Nr. 23 (Hackl) ein. Die Ursache war vermutlich Brandstiftung.

Die Gründungsversammlung  der Freiwilligen Feuerwehr Mold fand am 9. Juli 1893 statt. Der erste Hauptmann war der allseits beliebte Schulleiter Alois Wallner, der wohl schon die meisten jüngeren Mitglieder der Feuerwehr in der Schule unterrichtete. Das Gründungsfest wurde Ende September abgehalten. Die Wiese um den Schüttkasten (heutiger Sportplatz) wurde zum Festplatz umgestaltet und der Schüttkasten selbst war das Festlokal. Das Fest wurde leider gründlich verregnet und es konnte nicht einmal das Feuerwerk gezündet werden.

Vom 2. auf den 3. Dezember 1893 brannten in Maria Dreieichen vier Verkaufsstände ab. (Lajossi, Wiesbauer, Berger, Eckhart)

In den Schnittferien (15. Juli bis 15. August 1893) wurde das Schulhaus renoviert und der Turm gefärbelt. Die Aufschrift „Volksschule“ wurde neu hergestellt. Desgleichen wurde die Küche der Lehrerwohnung vergrößert.

Am 30. Mai 1895 brannte das Gasthaus des Anton Schmöger in Maria Dreieichen vollständig ab.

Zwei Pferde, zwei Kühe, zwei Lämmer und einige Schweine konnten nicht mehr gerettet werden. Die Brandursache ist unbekannt.

Der an die Schule gebaute Turm wurde am 9. Juni 1895 neu gedeckt, das Kreuz und der Glockenstuhl renoviert. Die Arbeiten wurden am 5. Juli abgeschlossen.

Am 12. Mai 1896 nachmittags brach im Hause Mold 26 Feuer aus, welches sich durch den heftigen Wind sehr rasch ausbreitete. Binnen 10 Minuten standen 15 Häuser in Flammen. Die Häuser mit den Nummern 26, 24, 30, 31, 9, 12, 14, 15 und 18 sind total vernichtet, bei den Nummern 6, 8, 13, 20, 28, und 29 brannten Stallungen und Scheunen nieder. Für die Opfer der Brandkatastrophe wurde eine Sammlung durchgeführt, an der sich die Gemeinden Mold, Stockern, Klein - Meiseldorf, Rodingersdorf, Breiteneich, Mühlfeld, Zaingrub, Mörtersdorf, Nonndorf und Kühnring mit großzügigen Spenden von Holz, Steinen, Ziegeln und anderen Materialien beteiligten.

Leider ist bei dieser Brandkatastrophe auch ein Menschenleben zu beklagen. Der „sehr geachtete und allgemein beliebte“ Schmiedemeister, Herr Johann Schuhmacher, hat sich als Zeugwart der Freiwilligen Feuerwehr Mold an den Löscharbeiten sehr eifrig beteiligt und dabei so überanstrengt, daß er den 17. Mai verschied (aus der Schulchronik).

Im Herbst 1898 wurde die Pflasterung vor dem Schulgebäude in Mold hergestellt.

Während der Hauptferien im Schuljahr 1901 wurden wieder Umbauarbeiten im Schulhaus durchgeführt (Durchbruch einer Tür ins größere Zimmer und Aufführung eines Rauchfanges).

Der Historiker  Schweickhardt beschreibt  Mold in „Viertel ober dem Manhartsberge“, I. 216 ff. um das Jahr 1900 wie folgt:

Mold gehört mit dem Landgerichte, der Konskriptions- und Ortsherrschaft zu  Horn, welches mit Altenburg, Pfarre Gars, Breiteneich und Stockern behauste Untertanen und Grundholden daselbst besaß. Der ausgedehnte Ort besteht aus drei Teilen mit schönen Häusern, deren Besitzer meistens gut bestellte Landwirte sind. Saftige Wiesen und schöne Obstgärten dehnen sich durch die Gehöfte aus. An Verkehrsmitteln ist die von Horn nach Mörtersdorf durch Mold laufende breite Kaiserstraße, ferner die sich mit ihr in Mold kreuzende, das ganze Dorf durchlaufende, Bezirksstraße Gars - Zaingrub - Mold mit Anschluß Mold - Rosenburg zu nennen, wo sich überall viel Verkehr entwickelt. Auch die durchziehenden Pilgerscharen beleben oft das Dorf in hohem Maße. Die wesentlich eine Viertelstunde weit vorüberlaufende Lokalbahn Sigmundsherberg - Hadersdorf hat bei Mold eine eigene Personenhaltestelle.

Drei Gasthäuser (Strommer, Hack und Aigner) sind gegenwärtig vorhanden. Der Ackerbau wird gut betrieben, der Weinbau ist unbedeutend, doch gibt es gegen Dreieichen zu schöne Weingärten (insgesamt zirka 4 Joch), die einzigen im ganzen Horner Kessel außer in Mödring und Grünberg. Die Obstpflege und Viehzucht ist gut und erträglich. Fast alle Häuser haben Weinhecken. Das Dorf, das mit Dreieichen eine Ortsgemeinde von 12,83 km² bildet, liegt ziemlich flach im Horner Kessel. Das ansehnliche Gebäude ist der im Norden separat gelegene, solid gebaute Schafhof und Schafstall mit einer Scheune und den dazugehörigen Wirtschaftswohnungen samt der Wohnung des Wirtschaftspflegers. Er steht an der Stelle des ehemaligen Schlosses und Edelsitzes Mold, gehört zum Reichsgraf    Hoyos - Sprinzenstein’schen Gute  Horn (früher Herrschaft Horn - Mold - Zaingrub - Raan - Kronegg im Viertel ober dem Manhartsberge) und ist verpachtet an Anton  Strommer, Gastwirt in Mold, mit zirka 150 Joch Äcker und 25 Joch Wiesen; etwa 200 Joch Wald gehören zu diesem Hofe.

Das ehemalige Wasserschloß in Mold ist jetzt abgetragen bis auf einen Trakt mit Stockwerk und altertümlichem Aussehen, der allein steht und als Schüttboden dient. Ein Teil des Schlosses wurde erst 1870 abgebrochen, um Material zum Baue des Meierhofes zu gewinnen.

Das ganze Dorf wird im Nordosten von dem waldigen  Molder-, auch Dreieichnerberg genannt, 378 m hoch, beherrscht. Dort erhebt sich hoch oben der imposante Wallfahrtsort mit der Pfarrkirche Maria Dreieichen, welcher dem Benediktinerstifte Altenburg inkorporiert, eine Viertelstunde entfernt ist. Zahlreiche Marterln auf den Feldwegen erinnern fast sämtliche an den innigen Marienkultus im nahen Dreieichen. Die lange Hügelkette im Osten hat die Namen: Obermolder-, Gemeinde-, Untermolderberg. Betkapelle gibt es in Mold keine, nur einen Glockenturm, dann eine hübsche steinerne Statue des hl. Sebastian neben der Schule (renoviert 1792) und eine andere ebensolche an dem kleinen Dorfplatze neben der Kaiserstraße mit der Jahreszahl 1724 (hl. Florian).

Die ehemalige Pfarrkirche ist verschwunden, und es scheint das jetzige Schulgebäude (Nr. 83) aus ihren Ruinen entstanden zu sein, da sich noch heute an der Schule der Glockenturm erhebt, der mit den Jahreszahlen 1783 und 1893 bezeichnet ist.

Die alte Schule war früher auf Nr. 50, der jetzigen gegenüber. Bis 1863 war es eine Patronatschule, wurde dann von der Gemeinde übernommen und dabei die Lehrerwohnung adaptiert.

Das ebenerdige Schulgebäude steht mit dem Turm oben im Orte an der Straße gegen den Meierhof zu und wird von 60 Schulkindern besucht. Als Schulleiter wirkten hier Bernhard Dorn 1783 bis 1788, Michael Buchleitner 1788 bis zu seinem Tode 1845, Anton Lang 1845 - 1883, seit 1883 Alois Wallner.

Den katholischen Religionsunterricht erteilt der Kuratklerus von Dreieichen.

Mold hat eine eigene freiwilligen Feuerwehr, die ein geräumiges Spritzenhaus an der Kaiserstraße gegenüber der Florianistatue besitzt, ferner ein landwirtschaftliches Kasino und eine Ortsrindviehversicherung. An Gewerben gibt es hier 2 Bäcker, 1 Wagner, 2 Tischler, 2 Kaufleute, 2 Schmiede, 1 Greißler und 2 Schuhmacher. Bis auf eine israelitische Familie sind alle Bewohner katholisch.

Das Wasser im Dorf ist nicht besonders gut, aber reichlich vorhanden. Man hat gute Hausbrunnen, auch Quellwasser aus Bründeln und zwei Schwemmen.


1751 81 Häuser
1822 80 Häuser
1839 77 Häuser, 403 Einwohner
1853 416 Einwohner
1879 87 Häuser, 527 Einwohner
1880 Dorf: 75 Häuser, 480 Einwohner
Gemeinde: 87 Häuser, 539 Einwohner
1890 Dorf: 77 Häuser, 455 Einwohner
Gemeinde: 86 Häuser, 505 Einwohner
1900 Dorf: 78 Häuser, 476 Einwohner
Gemeinde: 87 Häuser, 495 Einwohner

(aus Topographie von Niederösterreich, Schilderung von Land, Bewohner und Orten, herausgegeben vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich, Zweiter Band, sechstes Heft; Wien 1879)

 

Am 22. August 1901 mußte der Unterricht wegen Einquartierung des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 8 „Erzherzog Stefan“ unterbrochen werden. Das Lehrzimmer diente als Regimentskanzlei. Im Meierhofe war eine Batterie der IV. Artillerie - Truppendivision untergebracht (4 Kanonen, 40 Pferde, 70 Soldaten).

Im Gasthaus der Frau Maria Schiedlbauer in Maria Dreieichen fand am 7. September für die Offiziere des Regiments der Abschlußabend der Manöver (Manöverball) in Anwesenheit der Erzherzöge Karl Ferdinand und Leopold Salvator statt.

Der Bau der Straße Mold - Rosenburg durch das Taffafeld wurde 1903 durchgeführt.

Im Jahre 1903 brach in Mold eine Typhusepidemie aus. Mehrere Personen waren schwer erkrankt.

Ebenfalls in diesem Jahr wurde in Mold ein  Raiffeisenkassenverein gegründet.

Das Jahr 1906 brachte Mold die erste Wasserleitung, die im Jahre 1909 erweitert wurde und auf Grund eines Ersuchens der Gemeinde an die NÖ Statthalterei den Namen „Kaiser - Jubiläums - Wasserleitung“ erhielt. Baubeginn für die Erweiterung war der 17. Mai 1909.

Zum 60jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef wurde am 26. April 1908 bei der Sebastianstatue in Mold eine „Kaiser - Jubiläums - Eiche“ gepflanzt.

Die Errichtung des Elektrizitätswerkes Horn in Rosenburg erfolgte 1908.

1910 wurde die Milchgenossenschaft in Mold gegründet. Nachdem kein eigenes Postamt für Mold bewilligt worden war, konnte im gleichen Jahr zumindest eine Postablage errichtet werden.

Am 10. Oktober 1910 überflog der Pilot Karl  Illner mit seiner Etrichtaube IV auf seinem Überlandflug Wien - Horn die Gemeinde Mold.

Bei der im Jänner 1911 stattgefundenen Volkszählung hatte Mold  489 Einwohner.

Der schon existierende Weg zur Bahnhaltestelle Mold wurde durch die Gemeinde 1912 zu einer befahrbaren Straße ausgebaut.

1914 wurde die Telefonverbindung von Horn nach Mold eröffnet.

Bei der Generalmobilmachung am 1. August 1914 wurden folgende Bewohner von Mold zum Militär eingezogen:

Baumgartner Friedrich, Mold 4; Ehrenberger Franz, Mold 23; Hofbauer Karl, Mold 24; Sagmüller Franz, Mold 27; Nichtawitz Anton, Mold 29; Albrecht Josef, Mold 30; Gundinger Franz, Mold 31; Knappich Karl, Mold 32; Dattler Anton, Mold 35; Nichtawitz Alois, Mold 39; Gabler Leopold, Mold 45; Berner Franz, Mold 49; Nichtawitz Johann, Mold 56; Mayer Rudolf, Mold 57; Kienast Josef, Mold 59; Köhrer Johann, Mold 61; Sagmüller Josef, Mold 63; Palmberger Josef, Mold 65; Manhart Josef, Mold 65; Rauscher Johann, Mold 67; Amon Alois und Amon Josef, Mold 71; Matula Josef, Mold 78;

Es gab auch Requisitationen von Pferden und Rindern.

In den letzten Kriegsjahren des 1. Weltkrieges waren russische und italienische Kriegsgefangene in einigen landwirtschaftlichen Betrieben in Mold als Arbeiter eingesetzt.

Das Pfarramt Maria Dreieichen hatte zu Kriegszwecken eine Glocke, die sogenannte „Meßglocke“, abgegeben. Da aber die Glocke im Turm von Mold einen Sprung hatte und dadurch der Klang sehr litt, wurde mit Zustimmung des Kriegsministeriums diese Glocke abgeliefert und die von Maria Dreieichen am 15. April 1916 im Turm zu Mold unter Aufsicht des Zimmermeisters Josef Prager aus Horn aufgezogen.

Einführung der Sommerzeit am 1. Mai 1916, um Petroleum zu sparen, welches zu damaliger Zeit für die Beleuchtung verwendet wurde.

Am 1. Mai 1917 wurde auch die vor einem Jahr aufgezogene Glocke auf dem Turm von Mold für Kriegszwecke requiriert. Ebenso geht es mit den Glocken in Maria Dreieichen. Die größte Glocke, die auf Grund eines Majestätsersuchens des Pfarrers verblieben war, mußte ebenfalls abgeliefert werden. Mit Metallsägen zerschnitten, wurden die Trümmer vom Turm der Kirche von Maria Dreieichen herabgeworfen und wanderten in die Geschützfabriken.

Da die Schülerzahl im Schuljahr 1917/18 auf   91 Schüler angestiegen war, wurden die gesetzlichen Maßregeln zur Errichtung einer zweiklassigen Volksschule ergriffen.

(Erlaß Landesschulrat NÖ vom 19.07.1918, Zahl 3058/I-II). Die Parallelklasse wurde im Haus  Mold Nr. 13 (Dum) untergebracht.

Aus dem 1. Weltkrieg kehrten nicht mehr in die Heimat zurück:

Knappich Karl, Gabler Leopold, Liewald Franz, Nichtawitz Alois,
Nichtawitz Johann, Sagmüller Franz, Winkelhofer Johann.

1921 wütete die Maul- und Klauenseuche, die in einem Bauernhaus in Mold wahrscheinlich durch Einschleppung zum Ausbruch kam und so arg auftrat, daß das Großvieh momentan geschlachtet werden mußte, um wenigstens den Fleischwert zu retten.

Erst am 16. Jänner 1921 bekam der Molder Turm wieder eine neue Glocke. Sie stammt aus der „Berndorfer Glockengießerei“, wiegt 150 Kilogramm und kostet 37.000 Kronen.

1924 wurde die Kanalisation, die Kühlanlage der Milchgenossenschaft Mold und eiserne Träger für die elektrische Straßenbeleuchtung errichtet.

Im September 1925 schlug der Blitz in die Scheune des Meierhofes Mold ein und vernichtete nebst dem Dachstuhl einige Maschinen und Futtervorräte.

Im gleichen Jahr wurde die Reichsstraße Mold von der Bundesstraßenverwaltung asphaltiert, worauf 1927 die Gemeinde daranging, die Bezirksstraße (Dorfstraße) mit Granitwürfeln zu pflastern. Das Projekt wurde auch vom Land NÖ unterstützt und dauerte bis zur Fertigstellung sieben Jahre.

Am 6. Mai 1927 wird in der Chronik eine „Molder Sängerrunde“ und eine „Burschenmusikkapelle“ erwähnt.

Mit Erlaß des Landesschulrates NÖ vom 18. Mai 1927, Zahl II-1908/6 wird die Volksschule Mold wieder einklassig geführt.

Die Quelle, welche die Wasserleitung speist, liefert immer weniger Wasser. Es herrscht akuter Wassermangel. Die Bevölkerung bezieht das Wasser zum größten Teil vom „Bründl“ vor dem Hause des Alois Ehrenberger in Mold.

Im Juni 1928 wurde eine neue Quelle zur Speisung der Wasserleitung erschlossen und ein Pumpwerk errichtet.

Im Winter des Jahres 1928 fiel die Quecksilbersäule auf  -42 Grad Celsius.

1929 fand in Mold das Heimwehrtreffen und die Wimpelweihe statt.

Am 22. Juni 1930 erfolgt die Weihe der „Kriegergedächtnisglocke“. Sie stammt aus der Glockengießerei „Graßmeier“ aus Innsbruck, wiegt 2.400 kg und kostet  S 14.000,-. Als Patin fungiert die Ehegattin des damaligen Bundespräsidenten, Frau Leopoldine  Miklas.

Im Mai 1930 wird die neue Wasserleitung zur Benützung freigegeben. Ebenfalls in diesem Jahr brannte im Gasthaus Knappich in Mold eine Scheune nieder.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse  1922 - 1932 waren sehr unbeständig und veränderlich. Nach der Währungsinflation setzte eine vorübergehende Konjunktur ein, welche ihren Höhepunkt im Jahre 1928 erreichte und sich in guter Preisbildung der landwirtschaftlichen Produkte, sowohl bei Körnern als auch bei Vieh, äußerte, so daß die Regierung sich veranlaßt sah, eine Höchstgrenze für Körner festzusetzen und durch Einfuhrzoll zu regulieren. Man vergaß jedoch eine Mindestgrenze festzusetzen. Dies wirkte sich sehr bösartig aus, als im Jahre 1930 der Weizen S 22,- und der Roggen  S 16,- per m³ kostete, trotz hoher Steuern und sozialer Lasten und Löhne. Damals mußte die Regierung sogar zum Auskunftsmittel eines „Notopfers“ für die Landwirtschaft greifen und vergütete ca.  S 70,- für 1 ha mit Kornfrucht bebaute Ackerfläche. Ersatz ca. 30 % vom Wertverlust. Der Milchpreis war im Verhältnis zum Vieh- und Futterpreis gut (ca. 35 Groschen loco Wien), sank jedoch mit dem Futter- und Viehpreis bis auf 25 Groschen loco Wien.

Mitte Mai 1937 wurde mit dem Ausbau der Bundesstraße Mold - Horn begonnen.

Vom 1. Jänner 1939 bis 31. Dezember 1941 besaß die Gemeinde Mold ein eigenes Standesamt.

Standesbeamte zu dieser Zeit waren Alois Nichtawitz, Franz Arbinger, Leopold Gabler und Franz Amon. Das Standesamt befand sich im Haus Mold Nr. 13.

Am 10. Juli 1940 dienten 52 Männer aus Mold bei der Deutschen Wehrmacht.

Ab 1. Oktober 1938 wurde die Großgemeinde  Mold mit den Katastralgemeinden Mörtersdorf und Zaingrub errichtet. Erst am 10. Oktober 1945 wurden Mörtersdorf und Zaingrub wieder ausgegliedert und als selbständige Gemeinden errichtet.

Wieder mußte die Glocke von Mold für kriegswichtige Zwecke abgeliefert werden. Am 17. April 1942 wurde sie vom Turm geholt, ebenso vier Glocken von Maria Dreieichen.

Am 15. Mai 1942 wurde im Gasthof Schmöger ein Erntekindergarten eröffnet.

Folgende Molder kehrten aus dem 2. Weltkrieg nicht mehr in die Heimat zurück:

Karl Amon, Alois Ehn, Franz Ehn, Franz Ehrenberger, Johann Ehrenberger, Josef Förster, Franz Fuchs, Anton Führer, Josef Jaunecker, Robert Köppel, Franz Kordyna, Leopold Leeb, Johann Matula, Josef Nachtnebel, Franz Rauscher, Roman Ruthner, Anton Schmudermayer, Franz Steinhauser, Karl Steinhauser, Karl Strommer, Josef Walkersdorfer, Anton Winkelhofer, Josef Winkler, Franz Zeitlberger.

Zeitig in der Früh des 9. Mai 1945 zog die russische Besatzungsmacht in Mold ein bzw. durch Mold Richtung Horn. Die Ortskommandantur Mold befand sich in Mold Nr. 21, die russische Poststelle auf Haus Nr. 51 und die Bäckerei für die russische Besatzung auf Haus Mold Nr. 23.

Da sehr viele Männer aus Mold zur Wehrmacht eingezogen bzw. in Kriegsgefangenschaft waren, herrschte ein großer Mangel an Arbeitskräften. So waren in den landwirtschaftlichen Betrieben viele Kriegsgefangene Ukrainer und Polen zur Arbeit eingesetzt. Diese Arbeitskräfte mußten vom jeweiligen Dienstherrn vom Bahnhof Sigmundsherberg abgeholt werden, da dort sämtliche Gefangenentransporte ankamen.

In den letzten Kriegsjahren kamen auch viele Personen aus Deutschland nach Mold, die durch Bombenangriffe ihr Hab und Gut verloren hatten.

Am Pfingstsonntag 1946 erhielt die Pfarrkirche Maria Dreieichen neue Glocken. Es war dies die 1. Glockenweihe in Niederösterreich nach dem 2. Weltkrieg. Unter den vielen Gästen waren Bundeskanzler Leopold Figl und Landeshauptmann Reither. Das große Ereignis wurde im Rahmen einer Dankwallfahrt der Heimkehrer des Waldviertels gefeiert.

Am 19. Jänner 1947 wird in Mold eine Ortsstelle des Roten Kreuzes eröffnet. Ebenso betreibt die Gemeinde zu dieser Zeit einen eigenen Steinbruch.

Am 8. Juli 1947 wurde Josefine Rauscher aus Mold 25 um 18 Uhr auf dem Feld durch Blitzschlag getötet.

Am 27. Dezember 1947 beschloß der Gemeinderat, ca. 120 ha Wald von Dr. Kaan anzukaufen. (daher der Name Kaanwald).

Anfangs 1948 wurde Mold von der russischen Besatzungsmacht geräumt.

Ebenfalls 1948 erfolgte die Gründung eines Musik- und Theatervereines Mold und die Regulierung des Sagerbaches. Die Molder Jugend erreichte im selben Jahr beim Erntedankfest in Greillenstein mit ihrem Erntewagen einen 2. Platz.

Die Arbeiten zur Regulierung des Umlauf- und Seegrabens wurden vom Gemeinderat am 22. Jänner 1949 vergeben.

Der Musik- und Theaterverein veranstaltete im August 1949 ein großes Weinlesefest im Gasthaus Schmöger in Mold. Dieses großartig gelungene Fest wurde durch den Besuch des damaligen Bundeskanzlers Leopold Figl ausgezeichnet.

Am 8. Dezember 1949 erfolgte die Errichtung eines Musterschulgartens und eines Erntekindergartens.

Im August 1949 wurde in Mold ein neues Feuerwehrhaus, eine neue Brückenwaage und eine Gemeinschaftswasch- und Badeanlage (Tröpferlbad) errichtet (Haus Mold 17). Hierfür mußte von der NEWAG eine neue, gemauerte Trafostation zur besseren Stromversorgung errichtet werden.

Beim Erntedankfest in Frauenhofen am 2. Oktober 1949 erreichte die Molder Jugend mit ihrem schön geschmückten Erntewagen einen 3. Platz.

Der Bürgermeister der Gemeinde Mold, Nationalrat Josef Strommer, wird am 2. April 1950 zum Präsidenten der Landes - Landwirtschaftskammer gewählt.

Mitte April 1950 wird mit der Grundzusammenlegung (Kommassierung) und dem Ausbau des Wegenetzes begonnen.

Am 2. Juni 1950 verstarb der langjährige Regenschori und Mesner von Maria Dreieichen, Franz Rupprecht. Er war der Komponist des „Maria Dreieichen Liedes“.

Im August desselben Jahres wird das Schulhaus innen und außen renoviert und der Gartenzaun erneuert.

Im Herbst 1950 wird das Schwimmbad (Feuerlöschteich) neben dem Schulhaus fertiggestellt.

1951 erfolgte die Regulierung des Antlasgrabens, Weidaubaches und Wohlfartstalgrabens.

In der Zeit vom 18. März 1952 bis 14. August 1952 fand eine Außen- und Innenrenovierung der Pfarrkirche zu Maria Dreieichen statt.

Im Frühjahr 1952 wurde von der Landes - Landwirtschaftskammer eine Obstbaumschule hinter dem Schulhaus errichtet, die Eröffnung des Pflegehofes für Landmaschinen war am 11. Mai 1952.

Die ersten Kartoffelkäfer wurden am 27. Juni 1952 im Gemeindegebiet von Mold gefunden. Die Gemeinde erließ eine Verordnung zur Bekämpfung.

Ebenfalls 1952 wurde der Kirchensteig im Zuge der Kommassierung erneuert.

Am 11. August 1952 um 16 Uhr 30 verunglückte Anna Ehn aus Mold 30 durch einen Sturz vom Erntewagen tödlich. An der Unglücksstelle wurde am 25. April 1953 ein Wegkreuz errichtet.

Im März 1954 erfolgte die Gründung eines „Kapellenvereines“ zur Errichtung einer Kapelle in Mold (Kriegergedächtnisstätte und Aufbahrungshalle) und der Beitritt zum Hauptschulsprengel Horn (Berechtigung der Kinder zum Besuch der Hauptschule in Horn).

Am 26. März 1954 erläßt der Gemeinderat ein Verbot, daß auf der Wiese in Maria Dreieichen keine Kühe mehr weiden dürfen.

In der Sitzung am 10. September 1954 beschließt der Gemeinderat, den Turm von Mold vollkommen zu renovieren.

Bei der am 3. Oktober 1954 stattfindenden Diözesanwallfahrt sind ca. 11.000 Menschen in Maria Dreieichen.

Am 11. Dezember 1954 wurde vom Gemeinderat eine Säuglingswäschepaketaktion beschlossen. Jedes Neugeborene erhält von der Gemeinde ein Paket mit Babyutensilien.

Am 23. Dezember 1954 war ein heftiges Gewitter und der Blitz schlug in das Große Steinkreuz des Friedhofes in Maria Dreieichen ein.

Die Gemeinde Mold veranstaltete am 4. September 1955 eine Großtombola in Maria Dreieichen. Der Reingewinn wird zum Bau der Kapelle in Mold verwendet. (siehe Gründung eines Kapellenvereines)

Im Herbst 1956 wurde das Gemeinschaftsbad und die Waschanlage aus dem Gemeindehaus Mold 17 wegen zu geringer Auslastung entfernt. An ihrer Stelle wurde am 21. Jänner 1957 eine Gemeinschaftstiefkühlanlage eröffnet.

Ende November 1956 bis Februar 1957 waren viele Ungarnflüchtlinge in den Gasthöfen Merkl und Förster in Maria Dreieichen einquartiert.

Bei der Bauernehrung am 27. Jänner 1957 wurden 13 Molder Familien durch Eintragung ihrer Namen in das „Goldene Ehrenbuch“ und Überreichung von Diplomen geehrt. Es sind dies Familien, deren Name länger als 100 Jahre auf dem Hof ist:

Name Adresse auf dem Hof
Nichtawitz Josef Mold 56 seit 1773
Sagmüller Alois Mold 27 seit 1789
Steinhauser Anton Mold 41 seit 1793
Gundinger Alois Mold 31 seit 1807
Prumüller Franz Mold 54 seit 1809
Amon Karl Mold 62 seit 1811
Rauscher Johann Mold 67 seit 1816
Berger Franz Mold 43 seit 1821
Amon Josef Mold 71 seit 1835
Winkler Johann Mold 6 seit 1842
Berner Franz Mold 49 seit 1846
Rauscher Johann Mold 14 seit 1853
Knappich Franz Mold 36 seit 1853

Mit der Bundeshymne, gespielt von der Musikkapelle  Mold, schloss die Feier.

Am 23. März 1957 wurde die sogenannte „Meierhofstraße“ vom Land Niederösterreich übernommen.

Beschlußfassung des Gemeinderates in der Sitzung vom 30. November 1957 über die Auflassung der „Totenkammer“ in Maria Dreieichen und Einführung von Wasserzählern in Maria Dreieichen.

Die Erhebung der Pfarrkirche von Maria Dreieichen zur „Basilika Minor“ durch Papst Pius XII wurde am 15. August 1957 mit einem Pontifikalamt gefeiert.

Am 21. Juli 1958 erfolgte der Beschluss, die Basilika Maria Dreieichen mit einer Außenbeleuchtungsanlage zu versehen und mit dem Kapellenbau in Mold zu beginnen.

Am 11. Mai 1960 verstarb der mehr als 30 Jahre als Gemeindediener und letzter Nachtwächter tätig gewesene Alois Liewald.

Am 10. Juli 1960 erfolgte die feierliche Weihe der neu errichteten „St. Michaels - Kriegergedächtniskapelle“ in Mold und der Turm zu Mold wird mit einem Kupferdach versehen.

Im Frühjahr 1961 wurden die alten Straßenlampen durch moderne Neonleuchten im mittleren und oberen Ortsteil ersetzt, in den Monaten März und April 1961 wurden die ersten Wasserzähler in Mold installiert.

1962 erfolgte der weitere Ausbau des Wegenetzes (Loiser-, Raidhölzl-, Wohlfartstal- und Reitbergweg).

Eröffnung einer Hemdenfabrik im Saal des Gasthauses Schmöger am 14. Jänner 1963.

Am 28. Oktober 1963 verstarb der lanjährige Sekretär der Gemeinde Mold, Alois Rasch. Die Gemeindeagenden übernahm nun seine Ehegattin Maria Rasch und übte sie bis zu ihrem plötzlichen Tod am 18. November 1971 aus.

Die Familie Rasch war sehr hilfsbereit und erfreute sich bei der Bevölkerung von Mold großer Beliebtheit. Ihre Hilfsbereitschaft zeigte sich nicht nur auf dem Gebiet der Gemeindeagenden, sondern stand der Bevölkerung bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Verfügung.

Am 24. Juli 1964 verstarb Nationalrat, Präsident Josef Strommer, langjähriger Bürgermeister und Vizebürgermeister der Gemeinde Mold.

Durch einen tragischen Verkehrsunfall mußte der Schüler Alois Zögl aus Mold 86 auf der Bundesstraße am 2. Dezember 1964 sein Leben lassen.

Am 4. April 1965 wurde der langjährige Leiter der Volksschule Mold und Regenschori in Maria Dreieichen, Oberschulrat Direktor Alexander Eggerth, verabschiedet.

Der Gemeinderat der Gemeinde beschließt am 9. November 1966, die Glocken im Turm von Mold mit einem elektrischen Läutwerk auszustatten.

Mit 1. Jänner 1967 kommen die bis dahin selbständigen Gemeinden Mörtersdorf und Zaingrub infolge der Gemeindezusammenlegung zu Mold. (1. Zusammenlegung 1.10.1938 bis 10.10.1945)

Wieder gab es einen tragischen Unfall. Die Schülerin Rosa Schmid aus Mold 27 erlitt am 28. Juli 1970 den Stromtod.

In den Jahren 1967 und 1968 wird in Mold eine biologische Kläranlage errichtet.

Mit   1. Jänner 1971
wurde die Gemeinde   Mold , zu der bereits die Katastralgemeinden Mörtersdorf und Zaingrub gehören, mit   Rosenburg   vereinigt und es entsteht ein neuer Name:

Gemeinde  Rosenburg - Mold

 

Quellen:

Topographie von Niederösterreich (Verlag des Vereines für Landeskunde in Niederösterreich)
Kunsttopographie von Niederösterreich, Schweickhardt, Viertel ober dem Manhartsberg
Totenbuch Pfarramt Maria Dreieichen
Schulchroniken der Volksschule Mold
Gemeinderatsprotokolle der Gemeinde Mold
Private Aufzeichnungen von Bürgermeister Ing. Heribert Strommer, Mold
Der Grasel von Richard Bletschacher
Heimatkundliche Nachrichten von NÖ
Vereinschroniken
Befragung von Einzelpersonen.

  

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4. Bürgermeister

 

Huber 1856

Amon Anton 1894

Rauscher 1859

Ehrenberger Josef 1900

Berger 1862

Rauscher Franz 1906

Höltl Anton 1865

Steinhauser Johann 1912

Pressl Johann 1868

Strommer Josef 1919 - 1938
Rauscher Johann 1873

Arbinger Franz 1938 - 1942
Strommer Anton 1876

Rauscher Johann 1942 - 1945
Nichtawitz Josef 1879

Strommer Josef 1945 - 1955
Albrecht Johann 1882

Rauscher Johann 1955 - 1965
Nichtawitz Josef 1885

Nichtawitz Franz 1965 - 1966
Steinhauser Johann 1888

Strommer Heribert 1967 - 1971
Führer Anton 1891





 

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5. Ehrenbürger und Ehrenringträger

 

Ehrenbürger

Adrian Binder, Pfarrer in Maria Dreieichen August 1905
Alois Wallner, Schulleiter und 1. Feuerwehrhauptmann in Mold 1. Jänner 1908
Johann Götz, Oberlehrer i.R. und Organist in M. Dreieichen 1. Jänner 1908
ÖR Josef Strommer, Bürgermeister von Mold 1928
P. Ludwig Rabensteiner, Pfarrer in M. Dreieichen  
Johann Steinhauser, Bürgermeister in Mold  
Hofrat Dr. Hermann Tinus, Bezrikshauptmann in Horn  
Nationalrat Josef Strommer, Bürgermeister von Mold 6. November 1951
Rudolf Nichtawitz, Vizebürgermeister von  Mold 6. November 1951
Landesrat Johann Steinböck, späterer Landeshauptmann von NÖ 3. September 1948
Graf Rudolf Hoyos-Sprinzenstein, Horn 5. Juni 1954
ÖR Johann Rauscher, Bürgermeister von Mold 21. Jänner 1956
Nationalrat Alois Scheibenreif, Wien 10. Mai 1960
Dr. Karl Schober, Wien 10. Mai 1960
Bundesrat Theodor Eggendorfer, Wien 10. Mai 1960
Gen. Direktor KR Josef Sebera, Wien 10. Mai 1960
Hofrat Gustav Meindl, Wien 10. Mai 1960
Kammeramtsdirektor Dr. Leo Müller, Wien 10. Mai 1960
Direktor Ernst Adler, Wien 10. Mai 1960
Sektionschef Rudolf LEOPOLD, Wien 10. Mai 1960
Direktor Hans Bertl, Wien 10. Mai 1960
Gen. Direktor Dipl.-Ing. Friedrich Rossek, Wien 10. Mai 1960
Odilo Flagel, Kooperator in Maria Dreieichen 9. November 1963
Hofrat Dr. Georg Schneider, Bezirkshauptmann in Horn 23. November 1964
Hofrat Ferdinand Stirling, Bezirkshauptmann von Horn 29. August 1970
Franz Ehn, Mold 64, (zum 100. Geburtstag) August 1970

 

Ehrenringträger

ORR Friedrich Pruckner, Wien 6. Juni 1968
FOI Franz Rentenberger, Straßenmeister von Horn 6. Juni 1968

 

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6. Lehrer und Gemeindesekretäre

 

Lehrer

Berhard DORN, Schullehrer und Schuhmacher 1783 - 1788
Michael BUCHLEITNER, geprüfter Schulgehilfe 1788 - 1835
Franz DUMFAHRT, Schulgehilfe 1836 - 1843
Karl WELD, Schulprovisor 1844 - 24.09.1845
Anton LANG, Schullehrer 27.09.1845 - 31.01.1882
Alois WALLNER, Schulleiter 01.01.1883 - 31.08.1916
Karl STIPPEL, Schulleiter 01.09.1916 - 31.08.1917
Martin RADL 01.09.1917 - 27.01.1918
Hedwig Christely 28.01.1918 - 31.07.1918
Gustav HOHENBICHLER, Schulleiter 01.08.1918 - 25.07.1934
als 2. Lehrkraft:
Maria TRAPPL, Maria KILGA, Augusta DANTONE, Marianne MIKLAS, Kamilla KRÄHAN, Marianne HAMMER, Maria HOFFELLNER

Franz SCHLERITZKO, Schulleiter 16.09.1935 - 09.05.1949
als 2. Lehrkraft bzw. während des 2. Weltkrieges und in der Nachkriegszeit:
E. HASITSKA, Ignaz STEININGER, Ingeborg KIRCHNER, H.ZÖCK, Gertraud KAUFMANN, Hubert NAGL, Ernestine MAUCHER

Gertraud KAUFMANN, prov. Schulleiter 29.04.1949 - 31.08.1949
OSR Dir. Alexander EGGERTH, Regenschori in Dreieichen 01.09.1949 - 01.07.1965
als 2. Lehrkraft:
Heinrich EGGERTH, Margarete DANIEL, Alfred SCHUH, Helmut POTTMANN, Hans Jörg LAUERMANN

Johanna HOFBAUER, Schulleiter 01.07.1966 - 03.03.1975
Franz KURZ, Schulleiter 03.03.1975 -

 

Gemeindesekretäre

Alois Nichtawitz, Leopold Gabler, Franz Amon 1939 - 1945
Dir. Franz Rupprecht   - 04.04.1947
Franz Becker 01.11.1946 - 03.06.1950
Alois Rasch 03.06.1950 - 28.10.1963
Maria Rasch 28.10.1963 - 18.11.1971

 

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7. Seelsorger von Maria Dreieichen

 

Vikare und Superioren

1. P Odo Schlidt 1740 - 1751
2. P. Adrian Hofmann 1751 - 1752
3. P. Germanus Redl 1752 - 1756
4. P. Maurus Wittenbarth 1756 - 1760
5. P. Isidor Griessler 1760 - 1769
6. P. Joseph Kriechbaum 1769 - 1771
7. P. Heinrich Mayr 1771 - 1773
8. P. Burchard Fiedler 1773 - 1776
9. P. Mellit Aufschläger 1776 - 1783

 

Pfarrer

-

1. P. Mellit Aufschläger 1783 - 1789
2. P. Florian Riegler 1789 - 1792
3. P. Ildephons Zoehrer 1793 - 1799
4. P. Germanus Redl 1799 - 1812
5. P. Karl Hoffmann 1812 - 1828
6. P. Benedikt Moser 1828 - 1839
7. P. Willibald Grützbach 1839 - 1841
8. P. Romuald Gaßauer 1841 - 1850
9. P. Berthold Settenhofer 1851 - 1852
10. P. Maximilian Wißent 1852 - 1855
11. P. Heinrich Bernhardt 1855 - 1863
12. P. Maurus Wandler
(verfertigte 1868 eine eindrucksvolle Krippe mit Wachsfiguren)
1863 - 1871
13. P. Victorin Fröhlich 1872 - 1883
14. P. Lambert Gräf 1883 - 1894
15. P. Adrian Binder 1894 - 1905
16. P. Ambros Minarz 1906
17. P. Norbert Hauer 1906 - 1910
18. P. Ambros Minarz 1910 - 1919
19. P. Ludwig Rabensteiner
Mit ihm wirkte als Kooperator P. Odilo Flagel von 1924 – 1967
(Zum Andenken an das langjährige Wirken dieser beiden
geistlichen Herren wurde von der Gemeinde Rosenburg-Mold
eine Gedenktafel in der Basilika errichtet.)
1919 - 1967
20. P. Berthold Koppensteiner 1967 - 1985
21. P. Robert Bösner 1985 -

 

Kooperatoren

1851 P. Placidus Leidl 1891 P. Norbert Hauer
1859 P. Honorius Hofbauer 1897 P. Kolumban Grassler
1864 P. Viktorin Fröhlich 1901 P. Ambros Minarz
1866 P. Alois Bendl 1906 P. Bruno Gabler
1869 P Ernest Brand 1909 P. Viktorin Bachinger
1872 P. Augustin Mayrbäuerl 1913 P. Hieronymus Bitter
1881 P. Willibald Hobza 1917 P. Maurus Eder
1887 P. Leander Jordan 1918 P. Leander Bachinger
1890 P. Gregor Deimel 1923 P. Pirmin Wind
1890 P. Placidus Hilscher 1924 P. Odilo Flagel
1890 P. Robert Breitschopf    

 

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8. Maria Dreieichen - Lied

 

(für 1 oder 2 Singstimmen mit Orgel)

Lied für die Wallfahrer zur „Schmerzhaften Gottesmutter von Dreieichen“.

Gedichtet von P. Alois Mair, O.S.B.
Komponiert von FranzRupprecht (Regenschori in Maria Dreieichen 1928 - 1950)
Sr. Hochwürden Herrn P. Ludwig RABENSTEINER im Jahre 1929  gewidmet.

1.

Nie, auch in den schwersten Tagen,
brauchen kleinlich wir verzagen,
stets in Not und allen Sorgen
sind wie Kinder wir geborgen:
Wenn wir flehen, wenn wir ziehen,
wenn wir frohen Herzens ziehen,
zu der milden, schmerzensreichen,
Gottesmutter von Dreieichen.

3.

Wenn der Fürst der Feuergründe
mit dem harten Band der Sünde
unsre Herzen will umschlingen
und uns tödlich niederringen:
Laßt uns flehen, laßt uns fliehen,
laßt uns frohen Herzens ziehen
zu der milden, schmerzensreichen
Gottesmutter von Dreieichen.

2.

Wenn der Himmel sich verdunkelt
und kein Sternlein droben funkelt,
wenn mit lautem wilden Grausen
Wetterstürme ringsum brausen:
Laßt uns flehen, laßt uns fliehen,
laßt uns frohen Herzens ziehen
zu der milden, schmerzensreichen
Gottesmutter von Dreieichen.

4.

Wenn uns einst die Augen brechen,
wollen flüsternd wir noch sprechen:
Mutter, hilf im letzten Streite,
komm und gib uns das Geleite,
hin zum strengen Richterthrone
führ Du uns zu Deinem Sohne,
holde Frau, Du ohnegleichen,
Schmerzenmutter von Dreieichen.

 

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9. Bildstöcke und Marterl

 

Im Zuge der Dorferneuerung werden auch die Bildstöcke und Marterl laufend renoviert. So eine Erneuerung verursacht nicht nur hohe Kosten, sondern muss auch möglichst nach der Ursprünglichkeit durchgeführt werden.

Nachfolgende Zusammenstellung ist nicht vollständig und wird fallweise ergänzt.

 

1. Pieta

An der östlichen Ortseinfahrt von Mold steht ca. 20 m links von der Bundesstraße auf Sockel mit Säule eine Pieta mit den „Drei Eichen“ im Hintergrund. Früher führte an dieser Bildsäule die Bundesstraße vorüber.

Dieser Bildstock wurde, wie die Inschrift auf dem Sockel kündet, von Michael  Hoeltl, Bäckermeister, errichtet. Es befindet sich am Sockel auch das Zeichen der Bäckerzunft.

Genannter hatte auf Haus Mold 13 eine Bäckerei. Wann die Bildsäule errichtet wurde, kann nicht genau eruiert werden, da aber auf Maria Dreieichen hingewiesen wird, liegt die Vermutung nahe, dass sie Ende 17., Anfang 18. Jahrhundert aufgestellt wurde.

 

2. Tabernakelbildstock mit bekrönendem Steinkreuz

Am nördlichen Ortsausgang von Mold steht an der linken Seite ein Tabernakelbildstock mit bekrönendem Steinkreuz und folgender Aufschrift: IN 1789, K 1538.

Die Daten dürften sich auf Aufstellung bzw. Renovierungen beziehen. Dieser Bildstock stand früher an der Kreuzung Horn - Maria Dreieichen - Breiteneich - Mold, wurde jedoch im Zuge der Straßenverlegung an seinen jetzigen Platz versetzt.     Renoviert 1988

 

3. Sandsteinpfeiler

Am westlichen Ortsausgang, noch im Ortsgebiet von Mold steht auf der linken Seite ein grauer Sandsteinpfeiler mit verstümmeltem Aufsatz und Kreuz. Er stammt aus dem 17. Jahrhundert.

 

4. Bildsäule der Maria Immaculata

Eine kurze Wegstrecke weiter in Richtung Horn befindet sich die Bildsäule der Maria Immaculata. Auf dem Postament befinden sich folgende Aufschriften:

70  J. FATIMA
34  J. SYRAKUS
30  J. BASILIKA
im 2.
MARIANISCHEN JAHR 1987
8. DEZEMBER

KÖNIGIN DES
FRIEDENS
BITTE FÜR UNS

1945 RENOV. D.
P.O. FLAGEL OSB.
1987 RENOV. U.
BGM. STROMMER
U. PFR. DECH. P.
ROB. BÖSNER

Früher stand die Bildsäule ca. 200 m weiter in Richtung Horn. Durch die russische Besatzung wurde sie zerstört und es blieb lediglich das Postament bestehen. P. Odilo Flagel, Kooperator in Maria Dreieichen, fand die Statue nach 1945 in der Sandgrube „Die Geigen“, ließ sie renovieren und die Weihe erfolgte am 8. Dezember 1954. Im Zuge der Restaurierung 1987 wurde die Bildsäule wieder im ursprünglichen Zustand hergestellt.

 

5. Statue des Heiligen Felix (lateinisch: Der Glückliche)

Weiter an der Bundesstraße 4 nahe der Gemeindegrenze zu Horn steht die Statue des Heiligen Felix. Auf dem Steinsockel befindet sich die Jahreszahl  1 7 3 0  und darunter ein Wappenschild.

Auf Grund der Verlegung der Bundesstraße wurde die Statue 1965 seitlich versetzt.

Auf  dem Brotsack stehen die Worte „DEO GRATIAS“ (Dank sei Gott)

FELIX VON CANTALICE war ein Kapuzinerleihenbruder. Er war der Erneuerer des kirchlichen Lebens von Rom und starb dort am 15. Mai 1587.

Eine Renovierung erfolgte in den 50er Jahren, da die Statue des Heiligen in den Kriegstagen 1945 ihres Kopfes beraubt wurde.

 

6. Statue des Heiligen Florian

Sie steht auf der Platzerweiterung an der Straßenkreuzung neben dem neu errichteten Gemeinschaftshaus.

Über dem hohen Postament mit seitlichen Voluten und Tressen überlebensgroße Steinstatue. An der Vorderseite des Postamentes Wappen und Jahreszahl  1 7 2 4. Weiters befindet sich auf dem Postament eine Tafel mit den Namen der am 13. November 1978 durch einen tragischen Verkehrsunfall verunglückten Schülerinnen Helene Aigner, Michaela Aigner, Anna Fraberger und Christa Winkler.

Die Zeitschrift „Bote aus dem Waldviertel“ berichtet in der Ausgabe vom 15. Juli 1891, dass diese Florianstatue früher am Hauptplatz von Horn gestanden ist, jedoch durch eine neue ersetzt wurde und diese an Mold abgegeben wurde. Mündlicher Überlieferung zufolge war dies deshalb geschehen, weil das Wasser aus dem Behälter, den der hl. Florian in der Hand hält, nicht direkt auf das brennende Haus fließt.

Renovierungen wurden 1951 und 1987 durchgeführt.

Früher wurde regelmäßig am Florianitag vor dieser Statue ein Rosenkranz gebetet.
Gebet zum hl. Florian:  Bitt’ für uns, o hl. Florian, daß uns kein Feuer schaden kann!
Patron in Feuersgefahr und Wassernot aus Norikum (einem Teil des heutigen Österreich).    

Er soll unweit von Wien, in Zeiselmauer, geboren worden sein. Und sich als römischer Kanzleivorstand des römischen Statthalters Aquilinius bei Lorch an der Enns für verfolgte Christen eingesetzt haben. Aquilinius ließ nun Florian selbst einkerkern und am 4. Mai 304 nach grausamen Martern mit einem Stein um den Hals in der Enns ertränken. Später wurde an seiner Grabstätte eine Kapelle gebaut, aus der sich das Stift St. Florian bei Linz entwickelte. Die Verehrung des Heiligen fand in Österreich, Polen und Bayern große Verbreitung. Dargestellt wird der Patron der Feuerwehr als Krieger, mit Schwert und Fahne, einen Wassereimer in der Hand, mit einem brennendem Haus und oft auch mit einem Stein um den Hals. Sein Fest fällt auf den  4. Mai.

 

7. Tabernakelbildstock

 

Fast gegenüber der Statue des hl. Florian an der Straße nach Zaingrub steht ein Tabernakelbildstock. Der Tabernakel ist an zwei Seiten offen, darinnen war früher die hl. Dreifaltigkeit, welche aber schon seit vielen Jahren verschollen ist. Bekrönendes Steinkreuz. Ende des 17. Jahrhunderts stark erneuert. 1987 renoviert

 

8. Statue des Hl. Sebastian

An der Landesstraße zum Landmaschinen - Pflegehof steht die Statue des hl. Sebastian auf hohem Postament. Um das Jahr 1725 dürfte sie errichtet worden sein. Renovierungen erfolgten 1792, Herbst 1952 und 1987.

In früherer Zeit gab es die sogenannte  Novene. Ab 20. Jänner wurde 9 Tage hindurch täglich ein Rosenkranz vor dieser Statue gebetet.

Sebastian, der wohl berühmteste und am meisten dargestellte Märtyrer der frühen Christenheit. Sein Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „der Erhabene“.

Nur wenig ist uns über diesen Heiligen überliefert, denn die Berichte stammen erst aus dem 5. Jahrhundert und sind schon sehr von Legenden durchzogen.

Danach wurde Sebastian in Narbonne in Frankreich geboren und zog schon in jungen Jahren nach Mailand. Seine militärische Tüchtigkeit soll ihm bald die Stellung eines Befehlshabers der prätorianischen Leibwache des Kaisers eingebracht haben. Als Christ benützte er seine Stellung, um den verfolgten Christen zu helfen. Als unter Diokletian eine neue Christenverfolgung stattfand, soll er wegen Aufwiegelung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt zum Tode durch Erschießen verurteilt worden sein. Doch die Pfeile der numidischen Bogenschützen trafen ihn nicht tödlich.

Der Totgeglaubte erholte sich durch die Pflege der hl. Witwe Irene alsbald wieder und ging mutig zum Kaiser, um ihm Vorwürfe über seine Grausamkeit zu machen. Erneut wurde Sebastian ergriffen und nun zu Tode geprügelt. Anschließend warf man den Leichnam in eine stinkende Kloake.

„Ad Catacum bas“, an der Via Appia wurde er von frommen Christen begraben. Papst Damasus ließ an dieser Stelle im Jahre 367 eine der sieben Hauptkirchen Roms, die heutige Kirche San Sebastiano, errichten.

Das Fest des Heiligen wird am 20. Jänner gefeiert.

Seit dem 7. Jahrhundert verehrte man Sebastian als Patron gegen die Pest, da man der Ansicht war, dass unsichtbare Wesen mit Pfeilen diese furchtbare Krankheit hervorriefen. Obwohl die ältesten Darstellungen den Heiligen im reifen Mannesalter und mit Bart darstellen, setzte sich in der Kunst die Darstellung des Heiligen als schöner Jüngling, der entblößt, von Pfeilen durchbohrt an eine Säule (oder an einen Baum) gebunden ist, durch.

Sebastian wurde auch zum Patron des Soldatenstandes und der Schützenvereine sowie als Schutzheiliger gegen Viehseuchen erwählt.

 

9. Grafenmarter

An der Straße nach Rosenburg, umgeben von 13 Linden.

Es handelt sich hierbei um eine kleine Andachtskapelle. Im Inneren ein gemaltes Kreuzigungsbild mit der Aufschrift „HERR ERBARME DICH UNSER“

Auf drei Tafeln befinden sich folgende Aufschriften:


HERR SCHENKE SEINER SEELE LOHN


HIER VERUNGLÜCKTE DURCH DEN STURZ DES PFERDES JOHANN ERNEST GRAF VON HOYOS - SPRINZENSTEIN
DEN XXIII OCTOBER UND VOLLENDETE ZU HORN
AM XXVIII OCTOBER  M D C C C I I :

GOTT LIEBEN UND GOTT DIENEN WAR DER AUSDRUCK
SEINES LEBENS

Die Baumgruppe der 13 Linden wurde zum Naturdenkmal erklärt.

 

10. Tabernakelbildstock mit bekrönendem Steinkreuz

Ebenfalls an der Rosenburger Straße kurz vor der „Grafenmarter“ steht auf hoher, kantiger Steinsäule ein Tabernakelbildstock mit bekrönendem Steinkreuz.

Die Aufschrift an der Vorderseite:

WOLFF BIGEL 1615

Es dürfte sich hierbei um den Stifter dieses Bildstockes und um das Aufstellungsdatum handeln.

 

10.Institutionen und Vereine


  1. Freiwillige Feuerwehr Mold
  2. Österreichischer Kameradschaftsbund, Ortsgruppe Mold
  3. Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Maria Dreieichen
  4. Landmaschinenschule Mold
  5. Wanderverein Maria Dreieichen-Mold
  6. Verein zur Förderung des Sportes und der Freizeitgestaltung für die Jugend - VSF Mold
  7. Volkstanzgruppe Rosenburg-Mold
  8. Vereinigung Waldviertler Bauern - Bauernmarkt


1. Freiwillige Feuerwehr Mold

(Anton Knappich)

Im Jahre 1892 brach in Mold ein Brand aus, der zwei Häuser zur Gänze einäscherte. Daraufhin wurde beschlossen, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. 1893 kam es zur offiziellen Gründungsversammlung. Die 43 Gründungsmitglieder wählten den Lehrer Alois Wallner zu ihrem Kommandanten.

Die Feuerwehr besaß zu dieser Zeit eine Handdruckspritze, die anfangs händisch gefüllt werden mußte und nach zwei Jahren auf selbstsaugend umgebaut wurde. 1903 kam es zur Errichtung des Feuerwehrhauses. Von 1914 bis 1925 stand die Feuerwehr Mold unter der Führung von Johann Fraberger; er wurde von Rudolf Mayer abgelöst. 1927 ging eine Motorspritze in den Besitz der Feuerwehr über. Von 1935 bis 1936 war Johann Rauscher Hauptmann. Über die Ereignisse in den Kriegsjahren gibt es keine Aufzeichnungen.

Als erster Nachkriegskommandant stand Johann Rauscher der Feuerwehr vor. 1949 kam es zum Ankauf einer neuen Motorspritze, außerdem wurde ein neues Feuerwehrhaus errichtet. 1952 erhielt die Feuerwehr das erste Fahrzeug, einen Bedford. 1958 wurde eine Tragkraftspritze mit Anhänger RVW in Betrieb genommen.

Die Ausrüstung wurde 1963 noch durch den Ankauf eines Löschfahrzeuges Opel Blitz erweitert. Von 1965 bis 1967 führte Karl Hirsch die Feuerwehr, seine Nachfolger waren Rudolf Hofbauer und Franz Winkler.

Seit 1982 steht die Feuerwehr unter der Führung von Anton Knappich. Seit 1961 nimmt die Wettkampfgruppe der Feuerwehr an Leistungswettbewerben teil, sie konnte schon einige Auszeichnungen erwerben.

1984 konnte die Erweiterung des Feuerwehrhauses, die in Eigenregie erfolgt war, fertiggestellt werden. 1987 konnte ein Kleinlöschfahrzeug in der Feuerwehr Mold stationiert werden, welches durch Mittel des Katastrophenfonds des NÖ. Landesfeuerwehrverbandes zu 70 % gefördert wurde. Dieses Fahrzeug ist mit sämtlichen Werkzeugen ausgerüstet, die bei einem technischen Einsatz benötigt werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Mold hat zur Zeit einen Mitgliederstand von 40 Aktiven und 13 Reservisten.

Derzeitiges Kommando:

Kommandant: Anton Knappich
Komm.Stellvertreter: Erwin Zimmel
Leit. Verwalter: Peter Haumer

 

2. Österreichischer Kameradschaftsbund – Landesverband NÖ, Ortsgruppe Mold

(Josef Winkelhofer)

Der 1. Kameradschaftsbund, Ortsverband Mold und Umgebung, wurde im Jahre 1923 gegründet. Damals führte er den Namen "Veteranenverein" und bestand größtenteils aus Heimkehrern des 1. Weltkrieges.

Die Fahnenweihe erfolgte 1926 und als Fahnenmutter fungierte Marie Gräfin von Hoyos aus Horn.

Dieser Verein dürfte dann bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges bestanden haben und wurde dann aufgelöst.

Erst am 30. März 1957 erfolgte die Gründungsversammlung zum derzeitigen Kameradschaftsbund, Ortsverband Mold.

Die Gründungsmitglieder waren Franz Berger, Karl Hirsch, Anton Nichtawitz, Mold 39, Anton Nichtawitz, Mold 62, Franz Prokosch, ÖR Johann Rauscher, Alois Rasch, Josef Zach, Karl Zeitlberger.

Bei der 1. Wahl wurde Franz Nichtawitz zum Obmann gewählt.

Er bekleidete dieses Amt 26 Jahre hindurch und wurde 1983 zum Ehrenobmann auf Lebenszeit bestellt.

Der derzeitige Obmann ist Josef Winkelhofer.

Am 29. Juni 1980 fand in der Landmaschinenschule Mold die Weihe der neuen Fahne statt. Fahnenmutter war Gertraud Strommer, die Fahnenpatinen Hilda Winkelhofer, Hilda Öhlknecht, Margit Pichler und Maria Zeitlberger.

Derzeit hat der Verband 44 aktive und 25 unterstützende Mitglieder.

Für die jährliche, zu Allerheiligen und Allerseelen durchgeführte Sammlung zur Erhaltung der Kriegsgräber, die der Kameradschaftsbund, Ortsgruppe Mold, durchführt, wurden schon einige Kameraden durch das Schwarze Kreuz ausgezeichnet.

Die hohe Aufgabe dieses rührigen Vereines besteht vor allem in der Erhaltung des Friedens und dient zur Pflege der Kameradschaft.

 

3. Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Maria Dreieichen

(Otto Himml)

Ein Verein, der noch jung an Jahren ist. Es gab schon Vereine vor dem 1. Weltkrieg sowie zwischen 1918 und 1939. Nach dem 2. Weltkrieg versuchten 1946 die Vereinsobmänner Franz Kordyna und Karl Merkl, Maria Dreieichen für Besucher wieder attraktiv zu gestalten.

Maria Dreieichen, zur Katastralgemeinde Mold gehörend, als Wallfahrtsort weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt, verlor 1945 seine Besucher aus Böhmen und Mähren und damit einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor im Bereiche der Gastronomie und des Fremdenverkehrs.

Durch das Ableben der beiden Obmänner löste sich der Verein überhaupt auf. Im Jahre 1976 wurde der bis heute bestehende Verein neu gegründet. Dem neuen Verein gab man damals schon keine große Zukunft. Die Anzahl der Mitglieder ist sehr gering. Der Verschönerungsverein Maria Dreieichen wird leider kaum von den zur Pfarre gehörenden Ortschaften unterstützt und verfügt nur über sehr bescheidene Geldmittel. Würde die Gemeinde Rosenburg-Mold nicht großzügig so manches finanzieren, könnte der Verschönerungsverein von Maria Dreieichen nicht bestehen. Trotzdem aber wurde vieles geschaffen.

So wurde versucht, aus der ehemaligen Hutweide eine Parklandschaft zu gestalten, um den Besuchern ihren Aufenthalt so schön und erholsam als nur möglich zu machen.

Es war nicht immer leicht, die Menschen zu überzeugen, daß sich die Zeit eben in den letzten 40 Jahren gewaltig geändert hat, besonders bezüglich des Fremdenverkehrs in Maria Dreieichen.

Unter den Bäumen, die 1977 gesetzt wurden, stehen heute Bänke. Blumen und Sträucher erfreuen das Auge des Gastes.

Für die Zukunft soll unser gemeinsamer Leitspruch sein:

„Mit vereinten Kräften.“  Nur so wird es uns gelingen, unsere Heimat für unsere Gäste und nicht zuletzt für uns selbst schön und lebenswert zu erhalten.

 

4. Landmaschinenschule Mold

(Ing. Herbert Pichler)

Im Jahre 1951 wurde von der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer in Mold eine landtechnische Kursstätte, die Landmaschinenschule, gegründet. Ihre Hauptaufgabe ist die Aus- und Weiterbildung der Landwirte auf dem Sektor der Mechanisierung.

Zu diesem Zwecke wurde das Gebäude des damaligen Gutshofes Hoyos in Mold angekauft und für den Kursbetrieb umgebaut. Die Schulungstätigkeit begann am 11. Feber 1952. In der Zeit von 1956 bis 1961 mußten durch die Errichtung von Internats- und Schulungsgebäuden die Voraussetzungen für die intensivere Lehrtätigkeit geschaffen werden. Für die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten in der Metallbearbeitung, in der Motor- und Traktorwartung, in der Bedienung und Instandsetzung von Landmaschinen steht heute eine Reihe von Demonstrations- und Übungsräumen zu Verfügung. In der Pflegewerkstätte wird den Bauern die Möglichkeit geboten, ihre Maschinen unter Anleitung des Fachpersonals der Schule instandzusetzen.

Die Grundidee aller Sparten des Kursbetriebes ist die Unterstützung einer kostengünstigen Mechanisierung der Landwirtschaft von der Beratung vor dem Maschinenkauf über den fachgerechten Einsatz bis zur Reparatur.

Die Durchführung von Führerscheinkursen in Zusammenarbeit mit der Fahrschule Horn hat sich vor allem wegen der intensiven Ausbildung für den Traktorfahrer sehr gut bewährt. Da sich das Einzugsgebiet der Landmaschinenschule über ganz Niederösterreich erstreckt, wird auch ein Internat mit 140 Betten und einer Küche geführt. Zur Betreuung eines durchgehenden Kursbetriebes finden hier 20 Personen einen Arbeitsplatz. Zum Ausgleich der saisonmäßigen Auslastungen wird verschiedenen Institutionen die Möglichkeit zur Abhaltung vorwiegend in der Erwachsenenbildung geboten. Seit der Gründung bis 1968 haben etwa 100.000 Personen vom Kursangebot Gebrauch gemacht. Derzeit werden ca. 130 Kurse in einem Jahresprogramm ausgeschrieben und in einer Saison abgewickelt. Die Möglichkeit einer landtechnischen Ausbildung wird zunehmend auch von Damen in Anspruch genommen. Außerdem nützen viele Bäuerinnen die Möglichkeit, in der Kursküche ihre Kochkenntnisse zu verbessern. Die Vielfalt des Kursangebotes hat dazu geführt, daß fast jeder niederösterreichische Bauer und viele Bäuerinnen die Landmaschinenschule in Mold kennengelernt haben.

 

5. Wanderverein Maria Dreieichen -  Mold

(Peter Haumer)

Am 26. Mai 1977 fand die erste Versammlung zur Gründung eines Wandervereines statt. Provisorischer Obmann war bis zur Wahlversammlung Franz Ehn, der auch am 26. Juli 1977 einstimmig zum definitiven Obmann bestellt wurde. Der Wanderverein hatte zu dieser Zeit über 23 Mitglieder.

Nach Abhaltung eines Probewandertages wurde der Verein in den internationalen Volkssportverband (IVV) aufgenommen und der Terminantrag für das letzte Wochenende im März bewilligt.

So fand der erste internationale Wandertag am 25. Und 26. März 1978 statt.

Im Jahre 1980 legte Franz Ehn die Obmannstelle zurück und von der Wahlversammlung wurde Peter Haumer zum neuen Obmann gewählt, der den Verein bis heute führt.

Bisher wurden 11 internationale Wandertage an jeweils 2 Tagen durchgeführt.

Der Zweck für die Abhaltung dieser Wandertage soll vor allem sein, möglichst vielen Wanderern die Schönheit unseres Heimatortes zu zeigen und damit den Fremdenverkehr zu fördern.

Der Reinerlös dieser Wandertage wird zur Verschönerung des Ortsgebietes Mold verwendet.

Zur Zeit zählt der Wanderverein 28 Mitglieder und der Vorstand setzt sich zusammen aus:

Obmann: Peter Haumer Stellvertreter: Johann Zimmel
Schriftführer: Franz Nichtawitz Stellvertreter: Josef Winkelhofer:
Kassier: Adolf Brunner Stellvertreter: Erwin Zimmel
Organisationsleitung: Josef Zach, Alfons Haumer

 

6. Verein zur Förderung des Sportes und der Freizeitgestaltung für die Jugend (VSF Mold)

(Johann Zögl)

Der VSF Mold wurde am 28. März 1985 gegründet.

Die erste Aufgabenstellung war es, den damals neu errichteten Sportplatz durch freiwillige Arbeitsleistungen fertigzustellen, zu pflegen und vor allem durch Aktivitäten zu beleben.

Bei seiner ersten Veranstaltung, der Sportplatzeröffnung am 19. Mai 1985, präsentierte sich der Verein der Öffentlichkeit.

In einem spannenden Fußballturnier zwischen den Feuerwehrmannschaften Rosenburg, Mörtersdorf, Zaingrub und Mold sowie einem Freundschaftsspiel zwischen einer Auswahl aus der Damenturnierriege und dem Gemeinderat konnten sich die zahlreichen Zuschauer ein Urteil über bisher verborgene Talente bilden. Dieses Fußballturnier wird seither jährlich vom Verein organisiert. Dazu kam 1987 ein gut besuchtes Dorffest in der Molder Kellergasse.

In vielen freiwilligen Arbeitsstunden wurde im Herbst 1985 ein Nebengebäude der Volksschule zu einem Geräteabstellraum umgebaut, in den Jahren 1986 und 1987 je ein Kinderspielplatz bei der Volksschule und beim Gasthaus Knell gestaltet und jedes Jahr die „Schwemm“ zu einem Treffpunkt für Badefreunde vorbereitet. Damit ist der Verein seinem Namen gerecht geworden. Die Obmannwahl fiel in der ersten Periode auf Ing. Herbert Pichler, in der zweiten auf Erwin Zimmel und seit 19.12.1987 führt Johann Zögl, der auch eine Fußballknabenmannschaft trainiert, den Verein. Die Mitgliederzahl ist bereits auf über 50 angestiegen.

Viele Mitglieder haben die Überzeugung gewonnen, daß durch die gemeinsame Arbeit nicht nur der Jugend in unserem Dorf gedient ist, sondern auch das Miteinander in der Dorfgemeinschaft gefördert wird.

 

7. Volkstanzgruppe  Rosenburg-Mold

(Johann Romann)

Die Volkstanzgruppe Rosenburg-Mold wurde im Jahre 1978 gegründet. Die Grundüberlegung für die Gründung der Gruppe war, der Dorfjugend als Ausgleich zur damals sehr beliebten „Disco“ den traditionellen Tanz wieder näher zu bringen. Die Zerstörung der Dorfkultur durch Auflassung von Schulen und Pfarren einerseits als auch der Egoismus des Einzelnen andererseits haben es mit sich gebracht, daß sich junge Menschen einer Gemeinde gar nicht mehr kennen; von einem persönlichen Gespräch kann oft nicht mehr die Rede sein.

So sollte bei der Gründung der Volkstanzgruppe Rosenburg-Mold neben dem Tanz vor allem die Freundschaft und Kameradschaft der Gruppenmitglieder nicht nur innerhalb der Vereinigung, sondern auch über die Gemeindegrenzen hinaus im Mittelpunkt stehen. Viele haben Bekanntschaften in Niederösterreich geknüpft, manche sogar Freunde im Ausland gefunden. Mitglieder der Volkstanzgruppe Rosenburg-Mold haben Österreich schon in Deutschland, Großbritannien, CSSR, Belgien, Griechenland, Frankreich und Rumänien vertreten.

Neben dem Volkstanz wird in der Gruppe auch das Volkslied und seit kurzer Zeit durch Gründung einer kleinen Spielmusik auch die Volksmusik gepflegt. Viele unserer Bürger konnten sich bereits bei diversen Feiern, wie Kirtagen, Muttertagsfeiern oder bei den etwas besinnlicheren Weihnachtsfeiern der Senioren von sehr guten Darbietungen der Gruppe überzeugen. Auch bei den Gästen im Erholungsheim Rosenburg fanden die Auftritte der Volkstanzgruppe großen Beifall.

Zu den Aufgaben gehört auch die Brauchtumspflege. So hat manchen ein Maibaum überrascht. Groß war oft auch das Staunen in leuchtenden Kinderaugen, wenn Nikolaus und Krampus von Haus zu Haus zog.

Das Geld für die Anschaffung von Trachten konnte durch Unkostenbeiträge, durch Subventionen vom Land NÖ und der Gemeinde und durch die alljährlich zweimal durchgeführte Altpapiersammlung aufgebracht werden.

Alles wäre jedoch nicht möglich, gäbe es nicht Idealismus und Einsatz jedes einzelnen Gruppenmitgliedes.

„Wir bauen Brücken von Mensch zu Mensch
Wir bauen Brücken von Volk zu Volk.“


8. Vereinigung Waldviertler Bauern

Erster ständiger Bauernmarkt in Niederösterreich

Im Jahre 1983 wurde der Verein „Waldviertler Bauern“ zum Zweck der Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten gegründet und der Sitz dieser Vereinigung nach Mold verlegt.

Mit Hilfe des Bundes, des Landes NÖ und der Gemeinde Rosenburg-Mold wurde von der Familie KNELL ein Grundstück an der Bundesstraße 4 angekauft und darauf eine Verkaufshalle errichtet.

Diese Halle wurde von Architekt THURN geplant. Die interessante Verbindung der Werkstoffe Holz und Glas ist ein gelungenes Beispiel dafür, daß moderne Architektur auf traditionelle Bauformen zurückgreifen kann, ohne historisierend zu wirken.

Dieser Bau wurde durch die Aktion „Schönes Bauen in NÖ“ ausgezeichnet.

Bereits 1984 öffnete der Bauernmarkt für den Konsumenten seine Pforten und erfreut sich seither größter Beliebtheit und trägt natürlich zur Belebung der heimischen Wirtschaft bei. Die für den Konsumenten bereitstehende Produktpalette erstreckt sich von traditionellen Waldviertler Spezialitäten über bäuerliche Handwerkskunst und Biokost, alles hausgemacht und frisch. Angeboten wird Lamm- und Schweinefleisch, Geflügel, Eier, Würste, Honig, Backwaren aller Art, Holzofenbrot, Mohnspezialitäten, Butter, Käse, Milch, Joghurt, Most, diverse Schnäpse und Wein, Schafwolle, Schaffelle, Töpferwaren, Holzschnitzarbeiten, bäuerliche Mal- und Bastelkunst und vieles andere mehr.

Öffnungszeiten:   Von März bis Dezember jeweils Freitag bis Sonntag, 14 - 18 Uhr.

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